Sterzing-Ratschings: Im Norden Südtirols
»In Ratschings geat’s guat. Da geat’s alm guat! Des wird’s schun sehn: In Ratschings geat’s guat.« Fast ein Jahrhundert Lebenserfahrung spricht aus der alten Bäuerin. Die Tochter vermietet in der Nähe von Sterzing und die alte Dame verrät den Gästen auf Wunsch ihre Geheimtipps für Loipen, Skigebiete, Wanderungen oder originelle Gasthäuser.
Abb.: IDM Südtirol/Alex Filz
Mit knapp unter 1000 Metern liegt die nördlichste Stadt Südtirols, Sterzing, im Vergleich schon recht hoch. Das Pfitscher Hochtal, das im Sterzinger Talkessel beginnt, hat sich dabei in den letzten Jahren zum Geheimtipp für Langläufer entwickelt. Dort stehen über 20 Kilometer bestens präparierte Loipen zur Verfügung. Natürlich ist man immer von einer einzigartigen hochalpinen Bergkulisse umgeben. Dazu gibt es saubere Luft und das herrliche Höhenklima – was will man mehr?
Und sollte es mal einen schneearmen Winter geben, dann steht großartigem Langlauf-Vergnüngen dennoch nichts im Wege, da man durch neueste Beschneiungsanlagen auf alles vorbereitet ist. Diesen Vorteil nutzen auch einige Spitzensportler, um ihr Trainingslager hier aufzuschlagen.
Auch die beliebten Seitentäler von Sterzing und Ratschings haben einiges zu bieten. Auf der Höhe von Gossensaß zieht das Pflerschtal bergwärts. Steht in anderen Gebirgstälern ein markanter Gipfel, so hat das Pflerschtal gleich mehrere. Der Tribulaun ist die charakteristischste Berggestalt weit und breit. Im Pflerschtal kann man wunderbar seine Loipenkilometer sammeln und anschließend bei fantastischen Spinat- und Käsknödel mit abgebräunter Butter und frischem Salat schlemmen!
Ein Tal weiter im Süden, im Ridnauntal ist man den großen Gletscherbergen noch näher. Auf 1.300 Metern schnallt man die Skater oder die klassischen Langlaufski an. Das Tal, das einst durch seine Bergwerke bekannt war, eignet sich auch hervorragend zum Langlaufen: weit, sonnig, mit Loipen in unterschiedlichen Schwierigkeiten und sogar der Möglichkeit, als Amateur einmal das Biathlon auszuprobieren.
Einmal greift ein Bergtal auch mitten in die Zillertaler Alpen hinein: Das Pfitschtal östlich von Sterzing führt sogar an den höchsten Gipfel der Gebirgsgruppe heran, den Hochfeiler (3.510 m).
»Puh, ist das anstrengend!« Die erste Runde auf der Höhenloipe Platschjoch am Jaufenpass geht man gerne zu schnell an. Auf 1800 Metern Höhe ist die Luft eben doch dünner als unten im Tal. Doch dafür herrscht hier absolute Schneesicherheit. Das weiß nicht nur die alte Südtiroler Bäuerin, sondern jeder, der hier schon im Winter war. Auf der zweiten Runde der Zehn-Kilometer-Strecke ist man meist schon klüger und an den Folgetagen wird es ohnehin einfacher, denn allmählich gewöhnt sich der Körper an die Bergluft. »Go high, sleep deep«, das wissen auch die Achttausender-Alpinisten!
Fest steht, wer das Langlaufen liebt, kommt nach Sterzing-Ratschings. Neben zahlreichen urigen Hütten ist vor allem die winterliche Naturkulisse ein absolutes Muss für Langlaufbegeisterte.
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