Machen sich auf einer längeren Wandertour die Füße schon nach den ersten Kilometern schmerzhaft bemerkbar, wird die Schuld häufig den Schuhen gegeben – oft zu Unrecht. Selbst die besten Wanderschuhe nützen nichts, wenn darin ungeeignete Strümpfe getragen werden. Spezielle Wandersocken bieten gegenüber herkömmlichen Alltagssocken gleich mehrere Vorteile. Sie steigern den Gehkomfort, mindern durch optimalen Feuchtigkeitstransport das Risiko der Blasenbildung und reduzieren darüber hinaus auch die Geruchsentwicklung.
Merinowolle und Kunstfasern statt Baumwolle
Bei der Herstellung von Wandersocken wird in der Regel auf Baumwolle verzichtet. Dieses Material ist zwar im Alltag meist angenehm zu tragen, es verteilt jedoch Feuchtigkeit nur schlecht, vermindert die Funktionalität atmungsaktiver Membranen und begünstigt damit die Blasenbildung. Ebenso ungeeignet sind selbst gestrickte Socken, die aufgrund mangelhafter Formstabilität zur Faltenbildung neigen.
Grob lassen sich Wandersocken hinsichtlich des Materials in Kunstfasermodelle, Woll-Kunstfasermodelle und Merinowolle-Modelle unterteilen – eine große Auswahl bietet hierbei Falke. Jede dieser Ausführungen hat besondere Stärken, die sie je nach Einsatzgebiet ausspielen kann. So zeichnen sich Socken aus Kunstfasern durch ein optimales Feuchtigkeitsmanagement aus. Sie gewährleisten eine effiziente Feuchtigkeitsverteilung am Fuß und eignen sich vor allem für Schuhe mit atmungsaktivem Gore-Tex-Futter. Bei sommerlichen Outdoorsocken kommen außerdem häufig Coolmax-Fasern als Grundmaterial zum Einsatz, die dafür sorgen, dass es den Füßen nicht zu heiß wird.
Woll-Kunstfaser-Modelle verfügen über höhere Wollanteile und bieten somit eine höhere Wärmeleistung. Da Wolle ein Naturmaterial ist, lassen sich diese Strümpfe allerdings auch bei wärmeren Temperaturen angenehm tragen. Mixmodelle trocknen relativ schnell. Sie eignen sich sowohl für Schuhe mit Gore-Tex- als auch mit Lederinnenfutter.
Merinowolle-Socken überzeugen durch ihre optimale Passform und bilden daher die bessere Alternative zu selbstgestrickten Wollstrümpfen. Die Merinowollgarne werden in verschiedenen Stärken und Strukturen um einen elastischen Stützstrumpf aus Kunstfaser gewoben. Da die Kunstfasern nicht mit der Haut in Berührung kommen, bleibt das angenehm weiche Wollgefühl erhalten. Auch bei längeren Touren bieten diese Socken einen hervorragenden Tragekomfort und eine natürliche Geruchsresistenz. Zudem wärmen sie auch im feuchten Zustand – ein Aspekt, der insbesondere bei niedrigen Temperaturen nicht zu unterschätzen ist.
Spezielle Polster schützen die Füße
Im Gegensatz zu Alltagssocken sind moderne Wandersocken häufig mit einer Polsterung ausgestattet, die besonders beanspruchte Fußbereiche schützt. Wie dick das Polster sein sollte, hängt in erster Linie vom Wanderschuh ab. Hohe Berg- und Wanderstiefel weisen meist eine gute Polsterung auf. Hier genügen Wanderstrümpfe mit einfachen Verstärkungen an Ferse und Ballen. Bei leichten Wanderschuhen ist die Polsterung hingegen geringer, sodass sich dafür gut gepolsterte Wandersocken empfehlen.
Als sehr angenehm gelten Wandersocken ohne Naht. Neuere Modelle entstehen in einem innovativen Rundstrickverfahren, bei dem auf Nähte komplett verzichtet wird. Ebenfalls vorteilhaft sind Strümpfe mit Links/Rechts-Kennzeichnung, die sich dank ihrer anatomischen Form perfekt an die Füße anpassen. Hinsichtlich der Dicke der Socken kann sich der Träger ganz nach seinem persönlichen Geschmack richten. Bei vermehrter Transpiration und ausgedehnten Tagestouren bieten sich Wandersocken mit größerem Volumen an, da nur diese die Flüssigkeit hinlänglich absorbieren, das Aufweichen der Haut verhindern und damit die Blasenbildung unterbinden können.
Fazit:
Wer längere Fußmärsche unternehmen möchte, sollte seine Alltagsstrümpfe gehen professionelle Wandersocken tauschen. Diese helfen, wunde Stellen und Blasen an den Füßen zu vermeiden, und sorgen dafür, dass aus einer schönen Wanderung kein schmerzhaftes Erlebnis wird.