Zwischen Wolkenkratzern und Naturschutzgebieten paddelte Judith Beck entlang der Grenze von zwei Welten, die sie durch ihren krassen Gegensatz in ihren Bann ziehen. Und dann war da noch das Abenteuer, das sie zusammen mit zwei Pionieren des SUP-Sports auf Wellen und Stromschnellen, in Höhlen und tief eingeschnittenen Canyons erlebte. Doch nicht etwa auf Hawaii, sondern in der spanischen Region Valencia!
»Das wird ein episches Abenteuer«, sagt Ras am Telefon. Große Worte von jemandem, der so unzählige Abenteuer erlebt hat. Stand Up Paddeln an der Mittelmeerküste und auf einem Fluss westlich von Valencia hört sich schön an, aber wenig spektakulär. Die meisten Flüsse sind hier doch recht trostlos ausgetrocknet und werden höchstens während der Unwetter der »Gota Fría« (ein im Herbst häufig vorkommendes Wetterereignis am westlichen Mittelmeer)zu reißenden Wildwassern. Und die Costa Blanca zieht mehr Sonnenanbeter aus Nordeuropa an als wilde Typen – oder?
Ras muss es wissen. Der Mann mit den vielen Namen ist das menschgewordene Abenteuer auf dem Wasser. Ras heißt eigentlich Ras Hafeez oder Christian Ekander – je nachdem, wo er gerade zuhause ist. Viele nennen ihn ob der optischen und symbolischen Ähnlichkeit einfach »Aquaman«. Wurzeln hat Ras an vielen Stellen der Erde. Als Sohn einer indischen Mutter und eines schwedischen Vaters wuchs er hauptsächlich in Asien auf, lebte mit seinen vielreisenden Eltern auf den Philippinen und in Hongkong, wo er mit sechs Jahren zum ersten Mal in der Big Waves Bay – auf relativ kleinen Wellen – surfte. Mit 16 zog er zu seiner Adoptivfamilie nach Hawaii, begann professionell zu surfen und machte sich über die Jahre einen Namen in der Szene. Seit 2006 lebt der 46-Jährige in Calpe südlich von Valencia. Hier begann er auch mit dem Stand Up Paddling – zu einer Zeit, als es noch nicht einmal so hieß.