Rund 230 Kilometer umfasst der »RuhrtalRadweg« insgesamt – auf dem E-Bike ein leichtes Spiel. Reisejournalistin Christiane Flechtner machte sich auf den Weg.
Am Anfang ist es nur ein kleines Rinnsal. Ich halte die Hand dazwischen und lasse das Wasser des kühlen Mini-Bächleins durch meine Finger tröpfeln. Kaum zu glauben, dass dies bald ein 40 bis 50 Meter breiter Fluss wird. Ich betrachte staunend die winzige Quelle des Flusses und staune über das Wunder der Natur, dass aus nahezu nichts ein 230 Kilometer langes grünblaues Paradies entsteht.
Es ist die Ruhr gemeint, die einer ganzen Region ihren Namen gab. Auf 230 Kilometern von der Quelle in Winterberg bis zu ihrer Mündung in Duisburg hat sie das Leben der Menschen und die Landschaft im Lauf der Zeit geprägt. Diese 230 Kilometer gilt es nun zu erkunden – auf dem RuhrtalRadweg. Er wurde 2006 eröffnet und 2009 als ADFC-Qualitätsroute mit vier Sternen ausgezeichnet. Das meiste davon wird autofrei sein, allein 50 Prozent des Weges liegt abseits von Straßen und führt meist am Ufer entlang.
Start ist in der höchstgelegenen Stadt Westfalens: Winterberg macht seinem Namen alle Ehre, denn im Wintersportort liegt noch Schnee. Die kleine Quelle, die auf 670 Höhenmetern im buchengeschmückten Hang des Ruhrkopfs am Naturpark Rothaargebirge entspringt, ist eingeschneit. An Radfahren ist hier nicht zu denken, und so erkunde ich diesen mystischen Platz zu Fuß.