Im Südosten Spaniens, genauer gesagt in der Provinz Almeria, liegt der Naturpark Cabo de Gata. An seiner imposanten Küste lässt es sich vorzüglich paddeln. Christian Zicke hat sich sein Seekajak außerhalb der Hauptsaison geschnappt und in aller Ruhe die schönsten Spots erkundet.
Die Reifen rollen über den Asphalt. Nachdem wir bereits einen Tag lang Frankreich durch und gerade die spanische Grenze überquert haben, liegt immer noch ein guter Tag Autofahrt vor uns. Knapp 900 Kilometer sind es noch bis zur Region »Cabo de Gata«, unserem vorläufigen Ziel der Reise. Bei dem kleinen Naturpark, einem UNESCO-Biosphärenreservat, soll es sich um eines der letzten Paradiese der spanischenMittelmeerküste handeln – verschont vom zerstörerischen Immobilien-Wahn, dem nahezu die gesamte Mittelmeerküste des Lands zum Opfer gefallen ist. Wir sind wirklich gespannt, denn diese Seite Spaniens ist uns völlig unbekannt.
Wir verlassen die Autobahn bei Valencia, denn wir wollen ein bisschen Meer sehen. Deshalb folgen wir der Küstenstraße und was wir sehen, das kennen wir so nicht aus anderen Regionen Europas und auch nicht von Spaniens Atlantikküste. Leerstehende Hotel-Hochhäuser, so weit das Auge reicht. Davor löchrige Bruchbuden, in denen tatsächlich Menschen leben. Wir vermuten, dass es sich um Angestellte der Hotels handelt, die jetzt, Anfang März und zudem nach dem zweiten europäischen Corona-Winter, nichts zu tun haben und mehr oder minder von der Hand in den Mund leben.
Frustriert geht es für uns weiter bis zum Campingplatz »Rio-Mar« bei Dènia. Hier ist es nur halb so schlimm, deshalb bleiben wir für eine Nacht. Wir campieren amStrand, es sind zwar keine Hochhäuser in Sicht, dafür verstecken sich unzählige Apartments hinter den Dünen und die Küste bietet wenig Abwechslung. Wir sind wirklich gespannt, wie viel der Tipp »Cabo de Gata« wirklich wert ist.