Der Dientes de Navarino Trek führt in vier bis fünf Tagen über die Antarktis-Insel Isla Navarino und hält einige Abenteuer bereit: Teilweise weglos geht es durch sumpfiges Gelände. Pässe auf 800 Metern warten mit Schneefeldern auf. In unberührten Tälern mit Südbuchenwäldern taucht man in eine wahre Urlandschaft ein.
Einsamkeit pur – das ist auf der nahezu unbesiedelten Insel Isla Navarino garantiert. Bei dem vier- bis fünftägigen Trekking rund um das eindrucksvolle Massiv Dientes de Navarino wird man höchstens von einigen Bibern gestört, die sich auf der Insel massiv verbreitet haben. Ihre Dämme dienen Wanderern als Brücken. Menschengemachte Infrastruktur gibt es so gut wie nicht. »Der Dientes de Navarino Trek ist noch völlig unbekannt, ist aber einer der schönsten Wildnistreks Südchiles«, erklärt Vera Stölzner. Die deutsche Bergführerin und ehemalige Steuerberaterin hatte sich auf einer Trekking-Reise nach Patagonien nicht nur in die Region verliebt, sondern auch in ihren Guide Christian Moser, einen Österreicher und Pionier in Sachen Trekkingtourismus in Patagonien und Feuerland. Seit rund 20 Jahren bietet Christian mit seinem Unternehmen »Moser Active« Touren in Südamerika an, die er oftmals selbst erkundet oder erschlossen hat – seit einigen Jahren zusammen mit Vera.
Reise ans Ende der Welt – was wie der Titel eines Films oder Romans klingt, ist wörtlich gemeint: Am winzigen Flughafen von Punta Arenas, gelegen in Patagonien, im südlichen Chile, steige ich gemeinsam mit Vera und Christian in ein Kleinflugzeug, um zum noch winzigeren Flughafen von Puerto Williams zu fliegen. Mit dabei ist Gerard Josseau, ein junger »Magallanico«, wie sich die Bewohner der Region um die Magellanstraße nennen. Er ist auf unserer Tour als Träger und angehender Bergführer dabei. »Ich war noch nie auf der Isla Navarino, habe aber von den Kollegen gehört, dass es nichts vergleichbar Schönes und Wildes gibt«, freut sich Gerard.
Und schon der Flug ist ein Abenteuer: Wir überfliegen die unzähligen Fjorde und Inselchen der ausgefransten Südspitze Südamerikas, queren die berühmt-berüchtigte Magellanstraße und steuern direkt auf die Antarktis zu. Kurz vor dem Kap Horn geht der Flieger nieder und scheint hinter der großen Feuerlandinsel in den Beagle-Kanal zu stürzen – landet dann aber doch sicher auf der Isla Navarino und in Puerto Williams, der südlichsten Siedlung der Welt. »1953 wurde der Ort als Marinestützpunkt mit Namen Puerto Luisa gegründet, 1956 dann aber umbenannt in Puerto Williams«, erklärt Christian. Kapitän Williams spielte für die Besiedlungsgeschichte der Magellanregion eine große Rolle. Im Hafen empfängt uns neben anderen historisch bedeutenden Schiffen ein echter Rheindampfer, der es erstaunlicherweise um die halbe Welt geschafft hat.
Weitere Infos: moseractive.com
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