Im Herzen Frankreichs hat es einst mächtig gebrodelt: Hunderte Vulkane reihen sich bis heute im „Massif Central“ aneinander und formen mit ihren bis zu 1.886 Meter hohen Kratern eine skurrile Wanderkulisse. Die raue Gebirgswelt ist durchzogen von ungezähmten Bergpfaden. Wer hier wandert, spürt die Ursprünglichkeit der Natur. Patrick Kunkel hat sich aufgemacht in eine Landschaft voller Eindrücke.
Friedlich schlummern sie, die Vulkane der Auvergne. Dafür braust der Wind umso lebhafter um uns herum. Wir stehen auf dem Gipfelplateau des Puy de Sancy. Die Vulkanruine, entstanden vor schlappen fünf Millionen Jahren und seither bizarr modelliert von stetiger Erosion, ist immer noch knapp 1.900 Meter hoch – der höchste Berg im Südwesten Frankreichs.
Die Brise treibt Wolken in irrem Tempo voran, pfeift in den Ohren und zerrt an den Wanderklamotten – echt umwerfend. Mit der flachen Hand presse ich meine Kappe am Kopf fest, mit der anderen nestle ich an der Kameratasche. Ein aussichtsloses Unterfangen. Ich stecke die Mütze ein, dann klappt das auch mit dem Foto. Das Zentralmassiv ist oft rau und windig«, sagt unser Begleiter Fabrice Pouillet lakonisch. Klar, der 46-jährige Bergguide ist in dieser wilden, einsamen Landschaft aufgewachsen. Für ihn ist das Normalprogramm: das forsche Klima. Die einsame, wilde Natur. Und vor allem: diese Ausblicke!
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