Von Hansestadt zu Hansestadt

Die Alte Salzstraße folgt der Route der mittelalterlichen Salzhändler von der Saline in Lüneburg bis nach Lübeck, von wo das »weiße Gold« in den gesamten Ostseeraum verschifft wurde. Heute erkunden Radfahrer auf dem historischen Handelsweg das Herzogtum Lauenburg.

TEXT/BILDER: MICHAEL HENNEMANN

Weißes Gold? Heute, da Salz zum Massenprodukt geworden ist und im Winter sogar auf den Straßen landet, um die Fahrbahnen von Schnee und Eis zu befreien, fällt es schwer, sich vorzustellen, dass Salz im Mittelalter einst mit Gold aufgewogen wurde. Dabei wurde es weniger zum Würzen benötigt als zum Konservieren von Lebensmitteln. Und so war Salz zu einer Zeit, da die Kühlschränke noch ferne Zukunftsmusik waren, rund um die Ostsee heiß begehrt, um den Hering zu pökeln.

Einen umfassenden Einblick in die Geschichte und Bedeutung der Salzgewinnung und des -handels, gewährt das Deutsche Salzmuseum auf dem Gelände der ehemaligen Saline, die 1980 endgültig ihre Pforten schloss. Auch aktuelle Themen, wie beispielsweise die Rolle, die Salz heute in der Ernährung spielt oder die globale Gewinnung von Salz, kommen nicht zu kurz. Dabei geht es alles andere als »museal verstaubt« zu und zahlreiche interaktive Stationen laden große und kleine Museumsgäste dazu ein, viele spannende und zum Teil auch kuriose Fakten über das scheinbar alltägliche Gewürz zu entdecken.

Da wir die Bedeutung des Salzes aber nicht nur im Museum bestaunen wollen, haben wir das Zelt auf dem gemütlichen Campingplatz »Rote Schleuse« in Lüneburg, nur etwa eine halbe Stunde mit dem Zug vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt, aufgebaut. Von hier wollen wir der einstigen Salzroute durch Niedersachsen an die Elbe und weiter durch das Herzogtum Lauenburg im südlichen Schleswig-Holstein über Mölln bis nach Lübeck folgen.

ZEITREISE INS MITTELALTER
Die Lüneburger Saline war einer der ältesten Industriebetriebe in Europa und bis zum Ende des 16. Jahrhunderts der größte Produzent von Salz in Nordeuropa. Der Salzhandel brachte Lüneburg großen Reichtum ein und noch heute künden zahlreiche prächtige Häuser vom einstigen Wohlstand der Patrizierfamilien und Kaufleute. Daher sollte man sich vor dem Tourenstart unbedingt einen Tag Zeit nehmen, um den mittelalterlichen Charme der verwinkelten Kopfsteinpflaster zu bestaunen, denn glücklicherweise bliebt die Altstadt mit ihrer herrlichen Backsteingotik von Krieg und anderen Katastrophen verschont.

Webcode #7838

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 3/2022 des Bike&Travel Magazins.
Jetzt im Online-Shop bestellen »

Verwandte Beiträge

Nichts mehr verpassen.

Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Mit News zu unseren Magazinen und zu vielen weiteren Produkten aus unserem Verlagsprogramm.