Im Labyrinth der Ill

Auch wenn die Ill im Elsass an sich kein großer Fluss ist, hat sie Potenzial für unzählige Touren. Klein, aber oho eben. Zusammen mit ihren Seitenflüssen und einem Netz aus unzähligen Verbindungskanälen bietet sie gut erschlossene, bekannte Touren, aber auch viel Raum für die Erkundung von unbekannteren Strecken. Dazu gibt es jede Menge Natur und auch sonst viel zu entdecken. Für Lorenz Eberle genügend Gründe, um sich ins Labyrinth der Ill zu wagen.

TEXT/BILDER: LORENZ EBERLE

Herbst. Vor uns liegen zwei freie Tage und, wenn wir dem Wetterbericht Glauben schenken dürfen, sogar recht sonnige. Wir beschließen, die Tage zu nutzen und mit unseren SUP-Brettern die Kanäle auf der französischen Rheinseite zu erkunden. Wir planen zwei Tage, inklusive einer Übernachtung im Freien, ein. Timo, ein Freund, bietet uns an, uns zum Wasser zu bringen und auch wieder abzuholen. Das ist natürlich eine Luxuslösung. Deshalb fährt er uns am nächsten Nachmittag zur alten Schleuse in Schaeferhof, einem Ortsteil von Kembs.

Wir starten etwas später, als es eigentlich geplant war. Die Sonne steht zwar schon etwas tiefer, aber dafür entschädigt sie uns mit einem besonderen Licht. Dieses taucht die Bäume am Ufer in satte Farben und so haben wir einen ganz persönlichen Indian Summer mitten im Elsass. Fantastisch!

Wir pumpen schnell unsere SUPs auf und beginnen, unser Gepäck zu verstauen. Irgendwie scheinen wir zu wenig Platz zu haben, denn Timos Hund ist der festen Überzeugung, dass er mitkommen darf und nimmt, um diesen Anspruch zu unterstreichen, schon einmal auf meinem Board Platz und wedelt erwartungsfroh mit dem Schwanz. Aber ich muss ihn enttäuschen und so starten wir ohne ihn, was wild bellend quittiert wird.

Wir paddeln los und haben die ehemalige Wasserstraße ganz für uns allein. Bis Kembs ist der Kanal wegen der außer Betrieb gesetzten Schleusen und Klappbrücken für Motor-boote nicht mehr nutzbar. Turbulent ist es für uns trotzdem, denn der neben dem Kanal verlaufende Weg wird, vor allem jetzt nach Feierabend, von Joggern, Radfahrern und Hundebesitzern rege genutzt und so mancher freundliche Kommentar fliegt zu uns rüber.

Wir kommen sehr gut voran. Wenn wir zwischendurch kurz aufhören zu paddeln, merken wir, dass die Strömung zwar sehr minimal, aber eben auch sehr gleichmäßig für uns arbeitet. Nach einer Weile kommen am linken Ufer die ersten Häuser von Kembs in Sicht und wir nähern uns der Klappbrücke. Umtragen oder unter ihr hindurchtreiben ist die Frage. Da das Umtragen sehr einfach ist und wir nicht so richtig einschätzen können, ob der Platz reicht, entscheiden wir uns für das Erstere. Der Weg ist kurz und so sind wir sehr schnell wieder auf dem Wasser und im Sportboothafen.

Auf den Booten und in dem am Hafen gelegenen Restaurant herrscht lebhafter Trubel. Abendbrotzeit. Auch wir bekommen mit einem Schlag Hunger und wenn es nach uns gehen würde, hätten wir uns jetzt gerne zum Essen auf eins der Boote einladen lassen. Aber statt einer Einladung gibt es nur ein freundliches Winken. Immerhin.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 2/2022 des SUP Board Magazins.
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