Durch Österreich ziehen sich viele tolle Radwege, die im Norden tragen den Status eines Geheimtipps. Im Weinviertel rollen Radler neugierig durch die Landschaft. Kopf nach rechts: Rebzeilen. Kopf nach links: Eine beschauliche Kleinstadt umschließt ihre Kirche, darüber sitzt eine Burg. Das Waldviertel lockt mit Seen und Klöstern.
Es gibt viele Gründe, um in den Nordosten Österreichs zu reisen: die gut ausgebauten Radwege und besonders die Stille abseits der klassischen Verkehrswege. Die Hauptverbindung für Radler ist der Kamp-Thaya-March-Radweg. Er folgt drei Flüssen, an denen sich spannende Tagestouren anbieten.
Das Waldviertel erinnert im Tal des Kamp an Skandinavien. Man hat den Fluss zu einer malerischen Seenkette aufgestaut. Drumherum breitet sich Wald aus. Auf den Anhöhen sitzen Burgen und Schlösser, in den Tälern kann man Klöster besuchen. Alles ist verbunden durch den Kamptal-Radweg. Aber Vorsicht: Auf dieser Tour lauern mehrere Steigungen. Die Thaya ist der zweite Fluss. Sein Höhepunkt? Der Nationalpark Thayatal.
Auf der gesamten Reise fragt man sich, was schöner ist: die Landschaft? Oder die Städtchen? Jetzt kommt Retz daher, eine der Perlen am Weg. Mittlerweile ist das Weinviertel erreicht. Hier legen sich 2.000 Kilometer Radrouten zwischen die Rebzeilen. Die Themenrouten umfassen 35 bis 75 Kilometer. Man legt in den Kellergassen eine Pause ein und kostet edle Tropfen. An der Seite der March erleben Radler den dritten Wechsel der Landschaft. Auf der Fahrt zur Donau bestimmen weite Felder das Bild.
In Niederösterreich tragen die Radwege Nummern. Die großen Hauptwege sind einstellig. Sie zeichnen sich durch ihren guten Ausbauzustand und verkehrsarmen Verlauf aus. Zweistellige Routen sind Nebenradwege und dreiziffrige Verbindungswege. Besonders ist der Iron Curtain Trail. Der Abschnitt durch Niederösterreich wurde im Rahmen der »Fiets en Wandelbeurs« in den Niederlanden zur Fahrradroute des Jahres 2021 gekürt.
THAYARUNDE WALDVIERTEL 1: GÖPFRITZ AN DER WILD – SLAVONICE (50 KM)
Radwege auf stillgelegten Bahntrassen schätzt jeder. Autofrei geht es leicht erhöht über der Landschaft voran. Die Steigungsprozente liegen im unteren Bereich. Wer der 2017 eingeweihten Thayarunde nachfährt, darf sich auf zwei Bahnwege freuen, dazu auf eine stille Grenzregion.