Der Nationalpark Triglav ist nach dem höchsten Gipfel der Julischen Alpen benannt. Doch Wasserfälle, romantische Bachläufe, klare Bergseen, tiefe Canyons und grüne Täler machen ihn mindestens ebenso sehenswert. Aktivurlauber und Naturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten.
Die berühmte Quelle der Soča! Regelrechte Liebeslieder haben Dichter wie Simon Gregorčič für sie geschrieben: »Du bist wunderbar, du glasklare Tochter der Höhen!« Ihr Wasser ist so klar und liegt so ruhig im Quelltopf, dass man im ersten Moment das Gefühl für oben und unten verlieren könnte. Es wäre ein Leichtes, einen Schritt nach vorne zu machen und einzutauchen, hinunter in den engen Felsenschlund. Wie weit es wohl hinabgeht? Wie lange man tauchen könnte und dem Höhlensystem folgen, bis es selbst für schmale Hüften zu eng wird? Doch da balancieren die nächsten Besucher über die Felsblöcke an den Felsenspalt heran. Zeit, den Neuankömmlingen Platz zu machen.
DIE SOCA VERBINDET ALPEN UND ADRIA
Die Soča ist eine der Lebensadern der Julischen Alpen. Von ihrem Quelltopf westlich des Triglav saust sie mit einem kleinen Wasserfall hinunter ins Tal und legt mit einem ersten Tusch hundert steile Höhenmeter bis in den Talgrund zurück – die gleiche Strecke, die die Besucher vom Parkplatz an der bewirtschafteten Hütte Koča pri izviru Soča hinaufsteigen und zuletzt hinaufkraxeln müssen.
Während viele Ausflügler nach dem Weg zurück hinunter nicht an den duftenden Köstlichkeiten vorbeikommen, die von der Küche in den Garten getragen werden, geht es für die Soča ohne Pause weiter. Unten im Talgrund fließt sie ein paar hundert Meter vor neugierigen Blicken verborgen durch ihr Felsenbett. Sie hat schon ihre blaue Farbe, ist aber noch ein kleines Bächlein. An den meisten Stellen ist sie nicht einmal knietief. Dann duckt sie sich unter dem Sträßchen hindurch, das vom Vršičpass herunterkommt, plätschert unter der großen Statue des Vaters der Julischen Alpen« Julius Kugy hindurch und wendet sich nach Süden.