Wald, Wasser und Berge. Romantische Täler und weite Ausblicke. So abwechslungsreich präsentiert sich das Vogtland. Michael Hennemann hat ausprobiert, wie gut man dort wandern kann.

»Sie werden unterwegs kaum eine Menschenseele treffen. Und aufgepasst: Mobilfunkempfang haben Sie auf weiten Teilen der Strecke auch nicht«, gibt mir Frau Schnabl von der Touristeninformation am Zeulenrodaer Meer mit auf den Weg und ergänzt: »Es ist eine tolle Tour, aber auch sehr anstrengend.«

Der Talsperrenweg Zeulenroda führt auf insgesamt 45 Kilometern immer in Wassernähe durch die reizvolle Natur rund um die Talsperre Zeulenroda und die Weidatalsperre. Die Strecke wurde mehrfach vom Deutschen Wanderverband als »Qualitätsweg Wanderbares Deutschland« zertifiziert und lässt sich auch bequem in mehrere Tagesrundtouren aufteilen.

Besonders einsam und wildromantisch präsentiert sich der Wegabschnitt rund um die 4,6 Kilometer lange Weidatalsperre. Sie liegt komplett in einem Naturschutzgebiet und die Wanderung verläuft praktisch durchgehend über naturbelassene, z.T. wurzelübersäte Pfade. Also festes Schuhwerk nicht vergessen! Der Anfang meiner Wanderung aber gestaltet sich zunächst ganz bequem und gemütlich, denn die 3,5 Kilometer lange Uferstrecke entlang der Talsperre Zeulenroda von der Touristinfo am Strandbad bis zum BioSeehotel ist als barrierefreier Promenadenweg ausgebaut. Am Wegesrand laden zahlreiche Rastbänke zum Verweilen ein und Familien mit Kindern freuen sich über die vielen Spiel- und Fitnessstationen, die den zunächst asphaltierten und später geschotterten Weg begleiten.

Vor der massigen Fassade des Bio-Seehotels, das seine Vergangenheit als FDGB-Ferienheim nicht verleugnen kann, dümpeln alle erdenklichen Bootstypen, von Tretbooten mit Rutschen oder in Schwanenform über Sit-on-top-Kajaks bis hin zu Stand-Up-Paddle-Boards, am Strand und warten auf badefreudige Urlauber. Ich verzichte auf die Abkühlung und auch die Einkehr im einladenden Biergarten direkt am Wasser spare ich mir für den Rückweg am Abend auf.