Münchner Paddler haben eine besondere Beziehung zum Karwendelgebirge, denn dort entspringt ihr Hausfluss, die Isar. Wer in München Wildwasserpaddeln lernt, tut dies auf (und häufig auch im) Wasser, das seinen Ursprung in einer der schönsten Gebirgslandschaften der Nordalpen hat. Neben der Isar laden im Grenzgebiet zwischen Bayern und Tirol mit Rißbach und Walchen noch zwei weitere Wildflüsse zu kleinen Paddelabenteuern ohne lange Anfahrt ein. Die beiden Isarzuflüsse begeistern durch ihren ganz eigenen Charakter, der echten Naturgenuss mit Wildwasserspaß vereint.
Das Karwendelgebirge, gerade mal eineinhalb Stunden Fahrt von München entfernt, ist eine der außergewöhnlichsten Naturlandschaften der Nordalpen. Trotz der Nähe zu München und Innsbruck sind weite Teile der Gebirgsgruppe noch immer wild und einsam. Schroffe Kalkmassive und langgezogene Täler prägen die Landschaft. Besiedelt sind nur die Randbereiche der Region, die im Westen und Norden von der Isar, im Süden vom Inn und im Osten von Achensee und Walchen begrenzt wird.
Dazwischen gibt es mit der winzigen Ortschaft Hinterriß, einer Tiroler Exklave (Straßenanbindung nur aus Bayern), lediglich einen dauerhaft besiedelten Ort mit gerade mal 30 Einwohnern. Nur die Straße vom ebenso kleinen Weiler Vorderriß in Bayern nach Hinterriß und die weiterführende Mautstraße zu den Engalmen mit dem großen Ahornboden sind für den Straßenverkehr freigegeben, weiter geht es nur auf Schusters Rappen oder (auf ausgewählten Forststraßen) per Fahrrad. Nicht verwunderlich also, dass das Karwendel ein Paradies für Naturfreunde und Bergsportler ist.
VON FRÜHLING BIS HERBST
Auch ich liebe das Karwendel zu allen Jahreszeiten. Zum Paddeln allerdings bin ich eher selten dort. Der oberste Oberlauf der Isar in Tirol mit seiner wunderschönen Klamm vor Scharnitz ist zwar als Parade-Zweier regelmäßiges Pflichtprogramm, doch Rißbach, Walchen und Konsorten stehen weniger häufig in meinem Fahrtenbuch als die Klassiker Loisach und Brandenberger Ache. Einige Zeit lang war es beliebt, Rißbach, Loisach und Ammer (optional auch noch die Isar) an einem Tag zu kombinieren, doch das waren mir schon immer zu viele Kilometer im Auto und zu wenig Zeit für die einzelnen Strecken.