Reise in eine andere Zeit – Unterwegs auf der karelischen Kirchenstraße

Finnisch-Karelien, weit im Nordosten Europas gelegen, ist ein mystischer Flecken Erde. Kristallklare Flüsse und Seen sowie endlose Wälder tragen ebenso zu seinem Zauber bei wie der große kulturelle Schatz an gelebten Traditionen. Eine Reise in die Vergangenheit verspricht die Karelische Kirchenstraße. Ihr Anspruch:
zu den schönsten Orten der Region zu führen.

TEXT / BILDER: KLAUS HERZMANN

Am östlichsten Punkt der EU stoßen die unberührten Landschaften Kareliens und deren einzigartiges kulturelles Vermögen an die Grenze zu Russland. Sie sind ein Geheimtipp für all jene, welche diesem Landesteil von Finnland noch nie einen Besuch abgestattet haben.

VOM MEER ZU DEN MÖNCHEN
Wer Finnisch-Karelien als Reiseziel entdeckt hat, dem empfehlen wir die gemütliche Anreise mit der Fähre von Travemünde nach Helsinki: sich langsam und in aller Ruhe dem Ziel nähern, sich an Bord verwöhnen lassen, Gleichgesinnte treffen und natürlich die gute frische Seeluft inhalieren.

Wir erreichen Helsinki an einem Dienstagmorgen um 9 Uhr. Ausgeruht und zügig verlassen wir den Schiffsbauch und rollen mit unserem Wohnmobil geradewegs der nordischen Sonne entgegen. Langsam tuckern wir aus dem Hafen hinaus und genießen die Stadtansicht mit dem markanten Dom, der sich aus einem Meer an Häusern heraushebt. Dann kehren wir der Metropole den Rücken und halten auf den Nordosten des Landes zu. Genauer gesagt auf Heinävesi, das 400 Kilometer von der Hauptstadt entfernt liegt. Dort beginnt am Karvio-Kanal die karelisch-orthodoxe Kirchenstraße, die »Karjalan kirkkotie«.

Die ersten Höhepunkte lassen nicht lange auf sich warten. Sie zeigen sich in den orthodoxen Klöstern Lintula und Neu-Valamo. Das Nonnen- und das Mönchskloster wurden infolge der Wirren des Zweiten Weltkriegs aus Russisch-Karelien nach Ostfinnland umgesiedelt. Wir besichtigen Neu-Valamo ausgiebig. Die Klosteranlage mit einer Vielzahl an Gebäuden ist heutzutage ein beliebtes Pilgerzentrum und erfreut sich regen Zuspruchs, was die Menschentrauben auf dem Areal nur unterstreichen.

UNERWARTETER FUND
Es ist eine unglaublich stille Region, durch die wir auf der Kirchenstraße von einer zur nächsten historischen Sehenswürdigkeit fahren. Die dritte auf dem Programm ist die Kirche des Heiligen Johannes des Täufers in Polvijärvi. Sie wurde mit Geldern des Zaren Nikolaus II. erbaut, des damaligen Großfürsten Finnlands. Ebenso die Glocke, die in St. Petersburg hergestellt wurde und bis heute unüberhörbar ihren Dienst verrichtet.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 6/2022 des CAMPING & REISE Magazins.
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