Die Schwäbische Alb, ein Mittelgebirge in Baden-Württemberg zwischen Stuttgart und dem Bodensee, könnte kaum vielseitiger sein. Das Hochplateau erstreckt sich über eine Fläche von circa 6.800 Quadratkilometern und bietet ein riesiges Erlebnisangebot. Camper, Wanderer, Radfahrer wie auch Entdecker vergangener Kulturen und besonderer Landschaftsformen kommen hier in ihr Paradies.

TEXT: SUSI REISER / BILDER: FRANK REISER

Rau, majestätisch, sonnig und immer wieder geheimnisvoll öffnet sich das Land des Löwenmenschen Stück für Stück seinen Besuchern. Zahlreiche kleine und größere Orte, Burgen, Schlösser, Flüsse, Schauhöhlen, Türme, Heimat- und Urzeitmuseen, Kletterparks, Thermalbäder, Bobbahnen und multimediale Stadttouren machen die Alb zu einer Reiseregion für die ganze Familie.

Im Herzen des Biosphärengebiets liegt die Stadt Münsingen. Sie gehört zum Landkreis Reutlingen und zählt circa 14.500 Einwohner. Es gibt einige historische Gebäude wie das alte Rathaus, die ehemalige Stadtschule, die Martinskirche und die einstige Stadtburg, das Alte Schloss, zu bestaunen. Letzteres wurde um 1485 von den württembergischen Grafen errichtet und beherbergt heute neben staatlichen Verwaltungsstellen das Stadtmuseum mit Sammlungen zu Stadtgeschichte, Archäologie, Bürger- und Bauernkultur, Gewerbe, Religion und Brauchtum der Münsinger Alb.

HINEIN IN DIE NATUR: DER TRÜP
Ausgehend vom ehemaligen Truppenübungsplatz (TrÜP) bei Münsingen erstreckt sich das Biosphärengebiet Schwäbische Alb mit einer Größe von 850 Quadratkilometern. 2009 wurde es von der UNESCO zertifiziert, 2010 wurde das Biosphärenzentrum geschaffen. Ziel ist die Vernetzung und dadurch der Schutz der einzigartigen Kulturlandschaft für die heutige und nächste Generation.

Der TrÜP ist zu einem Magneten für Erholungssuchende und Naturliebhaber geworden. Das riesige Areal mit einer Größe von 6.700 Hektar erkundet man am besten mit dem Fahrrad oder zu Fuß mit einem Guide. Da auf dem Platz auch heute noch viel Munition im Boden versteckt liegt, darf man sich allein nur auf den ausgeschilderten Wegen aufhalten. Doch auch von dort kann man diese einzigartige, unberührte Natur, die sich über die Jahre auf dem Platz angesiedelt hat, bewundern und auf einige der Türme steigen – zum Beispiel den Turm Hursch mit seinen 42 Metern Höhe.