Dass aus einem einstmals idyllischen Flüsschen in der Zeit der Industrialisierung ein Abwasserkanal wurde, dem man am liebsten nur mit zugehaltener Nase begegnete, musste die kleine Emscher miterleben. Inzwischen macht es wieder Spaß, sich dort aufzuhalten, denn ein wichtiger Teil der Renaturierungsmaßnahmen wurde abgeschlossen, auf dem Weg zurück zur »Blauen Emscher«!
Jedes Mal sind wir aufs Neue beeindruckt, wenn wir an der »Adener Höhe« hoch oben auf der rund 90 Meter über Straßenniveau aufragenden Halde »Großes Holz« stehen und uns gefühlt das halbe Ruhrgebiet zu Füßen liegt! In Bergkamen erstreckt sich die inzwi-schen nahezu bewaldete ehemalige Bergehalde der längst stillgelegten Zechen »Haus Aden« und »Monopol«. Diese hatten 1962 damit begonnen, den »Schutt«, der beim Abbau der Steinkohle mit zutage gefördert wurde, am Rande eines Waldgebiets abzukippen und im Laufe der Jahre erwuchs eine gewaltige Erhebung.
Schließlich kam man 1974 auf die damals noch absolut ungewöhnliche Idee, ein Landschaftsbauwerk zu gestalten, das später neu genutzt werden könnte. So entstand mit der Halde »Großes Holz« die erste Ruhrgebietshalde dieser Art, eingebunden in die Naherholung, in direk-ter Nachbarschaft zum NSG Beversee, und ein Kunstraum, gekennzeichnet nicht nur von der Landmarke »Impuls«, einem gut 30 Meter hohen Lichtkunstwerk auf der Anhöhe.
WANDERN MIT RUHRGEBIETSFLAIR
Hinaufgeführt hat uns der mit »XE« markierte Emscher-Park-Weg, ein rund 131 Kilometer langer Wanderweg in sechs Etappen. Er leitet zumeist steigungsarm von Kamen im östlichen Ruhrgebiet bis hinüber nach Duisburg, der Stadt an Rhein und Ruhr, oder umgekehrt. Und wer sich dieser Wan-derroute anschließt, der erlebt den »Ruhrpott« in all seinen Facetten! Denn der Weg folgt nicht etwa nur dem kleinen Fluss, sondern er schlägt einen Bogen durch die Landschaft – den in den 1990er Jahren neu kreierten Emscher-Landschaftspark.
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