Die Hauptattraktion der finnischen Åland-Inseln ist die Natur. Wegen ihrer einsamen Lage mitten in der Ostsee zwischen Finnland und Schweden ist es dort absolut ruhig – so ruhig, dass die Stille fast greifbar ist. Die Einheimischen schwärmen vom entspannten Leben, Touristen erkunden die Inseln sportlich mit dem Rad, dem Kajak oder zu Fuß,
und Fotografen finden hier fantastische Motive.
Was uns schon in der ersten Nacht auf Åland auffällt, sind die absolute Stille und Dunkelheit. Hier gibt es kein Verkehrsrauschen, keinen Fluglärm, keine Partys, nur das Plätschern der Wellen und das Rauschen der Baumwipfel, wenn etwas Wind aufkommt, – und unzählige funkelnde Sterne über unseren Köpfen.
Es ist Mitte August, und wir sind mit zwei Teenagern unterwegs. Mit dabei sind auch vier Fahrräder für mehr Mobilität auf den kleinen Inseln des Archipels. Åland ist ein autonomes Gebiet mit eigener Flagge. Es gehört zu Finnland, gesprochen wird dort aber Schwedisch.
Bei der Anreise zu den abgelegenen Inseln zeigt sich der Vorteil unseres Wohnmobils. Die lange Strecke lässt sich mit Zwischenstopps aufteilen. Wir wählen die kurze, günstige Fährverbindung von Grisslehamn nördlich von Stockholm nach Eckerö. Die zweistündige Überfahrt verbringen wir in der strahlenden Morgensonne auf dem Oberdeck, genießen die frische Seeluft und die Aussicht.
Voll Erwartung fahren wir von der Fähre herunter Richtung Lumparland quer über die Hauptinsel. Wir kommen an Feldern und Weiden vorbei, fahren durch Wälder, aber das Meer ist nicht in Sicht. Åland macht es uns Liebhabern der See nicht leicht.
GEWITTERNACHT IM ZELT
Aber zuerst besuchen wir das Touristenbüro in Mariehamn, decken uns reichlich mit Infomaterial ein, besorgen Wander- und Straßenkarten und lassen uns das komplizierte Insel-Fährsystem erklären. Tatsächlich können wir mit einem Ticket mehrfach die Fähre nutzen.
Am frühen Morgen entern wir mit unseren vollgepackten Fahrrädern die Fähre von Svinö nach Föglö. Unser Wohnmobil lassen wir auf Lumparland zurück, die nächsten Nächte schlafen wir im Zelt. Die Fährfahrten durch den Schärengarten von Insel zu Insel sind für sich schon ein Highlight.