Die Tour de Dovre verläuft zwischen drei norwegischen Nationalparks und ist vielfältig. Gemütliche Abschnitte, ein Pass und eine baumlose Hochebene lassen Radfahrherzen höherschlagen. Highlight der Runde ist die Strecke durch das Tal der Grimsa. Ebenso lockt ein sportlicher Abstecher mit der Besteigung der majestätischen Snøhetta (2.286 Meter).
Seit Stunden ist es schon hell. Ich habe schlecht geschlafen und strecke müde den Kopf aus dem Zelt. »Sonne pur!«, rufe ich Denise im Schlafsack neben mir zu, während ich mich zwischen Schlaftrunkenheit und Vorfreude auf den Tag befinde. Der Sommer in Norwegen mit seinen kurzen Nächten und langen Tagen ist nichts für Schönwetter-Urlauberinnen. Diese Nacht zeigte das Thermometer sechs Grad Celsius an. Gestern hat es den ganzen Tag geregnet. Die Aussicht aus dem Zelt und der Blick in die Wetter-App sind erfreulich.
DIE SNØHETTA RUFT
Auch für die kommenden Tage wird viel Sonne angekündigt. Bei Temperaturen bis 18 Grad Celsius sind wir bereit, auf der Tour de Dovre die Gegend zwischen den drei Nationalparken Dovrefjell-Sunndalsfjella, Rondane und Dovre zu erkunden. Wir sind schon am Zusammenpacken, als unser Blick immer wieder zum sonnenbeschienenen Gipfel der Snøhetta geht. »Es ist doch eigentlich perfektes Wetter, um den Berg heute zu besteigen«, wagt Denise vorsichtig den ersten Anlauf.
Der Ort Hjerkinn, in dem wir übernachtet haben, liegt bereits auf über 1.000 Metern und ist Ausgangspunkt zur Snøhetta. Nach einigen Überlegungen, melden wir uns noch für eine weitere Nacht auf dem Campingplatz an, tauschen Rad- in Wanderhose und machen uns per Shuttle-Bus auf den Weg zum Ausgangspunkt. Wie schön, wenn man so spontan sein kann, denke ich für mich.
NATIONALPARK DOVREFJELL-SUNNDALSFJELLA
Wir hadern keinen Augenblick mit unserer Entscheidung, auch wenn sich heute sehr viele Menschen auf den Weg zum recht einfachen Gipfel machen. Der Aufstieg geht über viel Geröll und nach knapp über zwei Stunden stehen wir auf 2.286 Metern. Wir staunen über die Weite und das 360-Grad-Panorama. Die Bergwelt, die in Norwegen Fjell genannt wird, liegt zu unseren Füßen. Bis nach Jotunheimen, dem wohl bekanntesten Nationalpark mit den höchsten Bergen des Landes, reicht die Sicht. Auch im Hochsommer sind die Snøhetta und die umliegenden Gipfel von weißen Flecken betupft.
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