Radeln in einer sanften Hügellandschaft, umgeben von Weinreben und mit Blick hinunter auf den Rhein: Autorin Judith Beck war in Rheinhessen unterwegs und hat Deutschlands größtes Weinanbaugebiet mit dem E-Bike entdeckt.
Vor der Radtour kommt die Weinprobe. Genauer gesagt kommt diese sogar noch vor dem Check-in. Freitagabend im Hotel Jordan’s Untermühle. Links neben der Rezeption öffnet sich eine große Holztür zum Schlaraffenland – jedenfalls für Weinliebhaber. Drinnen schenkt Winzerin Jana Kopp vom Sternenfelserhof Secco ein. Ein bisschen Grauburgunder hier, ein bisschen Blanc de Noir da – spätestens nach der Scheurebe »I am shy« ist man angekommen in Rheinhessen. Die Weinregion unmittelbar südlich von Mainz ist touristisch gesehen ein verhältnismäßig unbeschriebenes Blatt. Schon ein bisschen erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Rheinhessen mit 26.750 Hektar Rebfläche das größte Weinanbaugebiet Deutschlands ist. Rheinhessen liegt übrigens in Rheinland-Pfalz und nicht, wie der Name vermuten lässt, in Hessen.
FRISCHE IDEEN VON WINZERN
Im Lee von Hunsrück, Taunus, Odenwald und Nordpfälzer Bergland gelegen, ist die Region besonders warm und trocken. Ideal also für den Anbau von Wein und Obst. 6.000 Winzer sind hier ansässig und produzieren jährlich 2,5 Millionen Hektoliter Wein. Niclas Jordan vom Hotel Jordan’s Untermühle im Weinort Köngernheim erzählt vom Umbruch, in dem sich Rheinhessen befindet. Weg vom angestaubten Image und vom Durchschnittswein, hin zur Genussregion.
»Wir haben hier viele junge Winzer, die bereits als nächste Generation anstehen. Sie bringen frischen Wind und Lebensfreude mit und machen wirklich gute Weine. Das verhilft Rheinhessen spürbar zum Aufschwung«, erzählt er. Für ihn wie für seine Eltern ist das Thema Wein die Seele der Region und auch in der historischen Untermühle der rote Faden: von der Deko über die Wein-Treatments im Spa bis hin zur Kulinarik.
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