Urlaub mit gutem Gewissen

Tiefe Täler und luftige Höhen, der Hochschwarzwald ist eine der urigsten Landschaften in Deutschland. Wer hier seinen Urlaub verbringt, tut nicht nur sich selbst, sondern auch der Umwelt etwas Gutes.
Das fängt mit der Nutzung von Bus und Bahn an und reicht bis zum freiwilligen Einsatz mit der Axt für das Auerhuhn.

TEXT / BILDER: BIRGIT-CATHRIN DUVAL

Beim Essen wird das Thema Nachhaltigkeit ebenfalls aufgegriffen mit einem vegetarischen Klimateller: Dieses Gericht hat den geringsten CO2-Abdruck auf der Speißekarte. Beim Einchecken erhalte ich außerdem ein Zertifikat. Darauf steht: Mit einer Übernachtung im Seehotel spare ich 20 Kilogramm CO2 ein im Vergleich zu einem Wellnesshotel ohne Nachhaltigkeitsmanagement.

KUHWEIDE UND ZIEGENGLÜCK
Ortswechsel, ich besuche den Bergbauernhof Till in Äule, einem Weiler, in dem die Zeit stehengeblieben scheint. Es ist ein typischer Schwarzwaldhof, umgeben von grünen Wiesen und steilen Hängen, auf denen sich dunkle Fichten himmelwärts recken. Johannes Till, 34 Jahre alt, hat ursprünglich Koch in einem Sterne-Restaurant gelernt. In Frankreich, wo er in der Haute Cuisine arbeitete, hätte er locker Karriere machen können. Stattdessen kehrte er auf den Hof seiner Eltern zurück, den er 2021 mit seiner Frau Anne-Kathrin übernommen hat, und gründete ein Startup für Bio-Fastfood, »Tills tolle Rolle«.

»Mit unserem Betrieb wollen wir den Bedürfnissen von Mensch, Tier und Umwelt gerecht werden«, erklärt Johannes Till seine Philosophie. Die Hinterwälder Rinder werden als Mutterkuhherde auf der Weide gehalten, im Winter verbleiben sie im großen Laufstall. Mit Schweinen und der Thüringer Waldziegenherde trägt der Hof zum Erhalt der Kulturlandschaft bei. Die Tiere werden in unmittelbarer Nähe geschlachtet und auf dem eigenen Hof verwertet.

Anne-Kathrin Till-Spatz hat das Sennerhandwerk auf einer Graubündner Alm erlernt. Auf dem Hof ist sie für die Milchverarbeitung zuständig. Der Ziegen- und Kuhkäse wird im Hofladen und auf Märkten als Berg-, Schnitt- oder Frischkäse, Feta und Mozza verkauft. Die beiden sprühen vor Begeisterung für ihren Hof, die Tiere und ihre Produkte. Bei einer Kostprobe schmeckt man die Qualität der Produkte.
Als Till auf der Weide zwischen seinen Ziegen steht, ist das Glück zu sehen, das nur jemand gefunden hat, der seinen eigenen Weg geht – mit gutem Gewissen.

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Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 2/2023 des WANDERN & REISEN Magazin.
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