Kaum eine Region in Spanien ist kontrastreicher als Asturien: Von verschneiten Berggipfeln über grüne Hügel bis hin zu Steilküsten und Sandbuchten hat die Autonomieregion im Norden Spaniens alles zu bieten, was der Radfahrer zum Glücklichsein benötigt. Man kann (wenn es die Waden hergeben) am selben Tag vom Meer bis ins Gebirge radeln, in den Picos de Europa auf 2.500 Metern Höhe biken oder gemütlich der 350 Kilometer langen, schroffen Küstenlinie folgen.
Grün, wohin das Auge blickt: Während wir auf baumlosen, aber dicht mit Farnen und hohen Gräsern bewachsenen Bergrücken radeln, blicken wir hinab auf eng bewaldete Täler und satte Almwiesen. Die vom feuchten Atlantikklima geprägten Mittelgebirge Asturiens sind das Gegenteil des Klischees von Spanien. Das Fürstentum zwischen Kantabrien und Galizien mutet fast irisch an: Lichte Eichen-, Buchen- und Kiefernwälder, mit Moos und Flechten bewachsene Bäume, Baumfl echten, die tropfend von den Ästen herabhängen.
Sieht man sich ein Satellitenbild von Nordspanien an, dann fallen zwei Dinge auf: Im Gegensatz zum Rest des Landes, wo das Braun vertrockneter Erde dominiert, zieht sich an der Atlantikküste ein 80 Kilometer breiter Gürtel satten Grüns von Galizien bis zum Baskenland. »España Verde«, »Grünes Spanien«, wird der vom ozeanischen Klima geprägte Norden des Landes genannt. Genau in der Mitte des grünen Bands jedoch befindet sich ein riesiger weißer Fleck. Beim Heranzoomen zeigt sich ein schroffes Relief: In Spaniens ältestem, 1918 gegründeten Nationalpark Picos de Europa türmen sich die nackten, hellen Kalksteinmassive bis zu 2.600 Meter hoch. Die nordspanische Region verdankt seine Bekanntheit vor allem diesem Nationalpark. Die Naturparks Somiedo, Redes und Las Ubiñas – La Mesa sowie die anderen der insgesamt fünf Naturparks und sieben Biosphärenreservate sind hingegen noch echte Geheimtipps für Gravelbiker.
GRENZENLOSE TOURENOPTIONEN
Mit dem Gravelbike sind die Tourenmöglichkeiten grenzenlos: Asturien, das sich selbst zu Recht den Titel »Paraíso Natural«, »Naturparadies« verliehen hat, bietet Graveltouren für jeden Geschmack und auf jedem Schwierigkeitsniveau an. Eingebettet sind die Touren immer in eine einzigartige Landschaft. Sie führen durch urige Dörfer, vorbei an den »Horreo« genannten Scheunen auf Stelzen und den oft runden Schäferhütten mit traditionellem Reetdach. Auch die fast 350 Kilometer lange Steilküste lädt zu Touren über Kliffs und zu romantischen Badebuchten ein.