Mediterranes Trekking

An der Küste des Mittelmeers eine Weitwanderung zu unternehmen, hat seinen ganz eigenen Charme. Eine spektakuläre Route führt von Collioure im französischen Roussillon nach Roses im spanischen Ka-talonien. Auf der einwöchigen Tour entlang der zerklüfteten Küste kann sich der Wanderer vom Licht des Südens verzaubern lassen.

TEXT/BILDER: JOACHIM ZELLER

Die Nebelschwaden stehen selbst in dem hohen Kirchenschiff der Basilika. Es ist feucht und kalt. Wir schlottern vor Kälte. Hastig werden alle Kleidungsstücke aus dem Rucksack geholt, die wir eingepackt haben. Draußen hat man wegen des dichten Seenebels kaum zehn Meter Sicht. Die romanische Klosteranlage mit ihren mächtigen Mauern, dem Glockenturm und dem Kreuzgang gibt sich uns nur unvollständig zu erkennen, scheint sie doch wie in Watte eingehüllt. Der Dunst ist es auch, der uns einen Blick hinab zu den Buchten von Llançà und Port de la Selva verwehrt.
Der Rundgang durch die in der Sierra von Rodes an der nördlichen Costa Brava gelegene Klosterruine Sant Pere de Rodes ist einer der kulturellen Höhepunkte unserer Weitwanderung entlang der französisch-spanischen Mittelmeerküste. Die erste urkundliche Erwähnung des Benediktinerklosters stammt vom Ende des 9. Jahrhunderts. Bereits im 14. Jahrhundert begann der Niedergang und im Jahre 1835 verließen die letzten Mönche die Klosteranlage.
Vier Tage zuvor sind wir bei bestem Wanderwetter – ein blauer Himmel mit ein paar Schleierwolken lacht uns an – in Collioure gestartet. Früher war Collioure ein Fischerdorf. Statt der Fischerboote bevölkern heute Touristen den lauschigen Hafen mit seinem schönen Sandstrand. Beim Anreisetag unternehmen wir einen Spaziergang durch die sehenswerte Altstadt. Schilder informieren über die Maler Henri Matisse und André Derain, die hier den Fauvismus begründet haben sollen. Ein an der mächtigen Burgmauer der Stadt errichtetes Mahnmal verweist auf die Vertreibung katalanischer Juden durch die Inquisition im Jahre 1493.

WANDERN DURCH DIE MACCHIA
An unserem ersten Wandertag starten wir in dem kleinen Hafen von Collioure, der an diesem Morgen noch ganz leer ist. Wir machen uns zu viert auf den Weg. Vorbei am Königsschloss und an einer auf der Anhöhe stehenden Mühle wandern wir zwischen Steinmauern und Korkeichenwäldern immer bergan. Die Hartlaubgewächse der Macchia prägen die hiesige Landschaft und ihr mediterranes Flair. Wir passieren Weingärten mit beschnittenen Reben.

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Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 5/2023 des trekking-Magazins.
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