Eintauchen in einsame Natur

Vor langer Zeit formten Vulkanausbrüche die Landschaft im Westerwald. Bei Wanderungen entdeckt man noch heute Spuren davon – und kann zugleich dichte Wälder und märchenhafte Schluchten erkunden. Meist plätschert ganz in der Nähe auch ein Bach.

TEXT: ALIKI RETTIG / BILDER: SASCHA RETTIG

Hinter der mittelalterlichen Burg scheinen wir in eine andere Welt zu wandern: Wir stehen mitten in einer einsamen Schlucht. Der Weg führt über eine Holzbrücke. Unter uns strömt der Fluss, daneben ragt das Schiefergestein in die Höhe. Um uns herum hören wir Vögel zwitschern, ganz in der Nähe klopft ein Specht.

Wir sind im rheinland-pfälzischen Westerwald unterwegs. Manfred Knobloch ist Natur- und Landschaftsführer und möchte uns an diesem Tag die Brexbachschlucht zeigen. »Ich mag diesen Wanderweg besonders, weil man so schnell eintauchen kann in die Natur und weg ist vom Autorauschen«, sagt er, als wir in der Schlucht weiterlaufen. »Atmet mal richtig tief ein«, fordert er uns auf. »Merkt ihr, wie frisch und klar die Luft hier ist?«

IM KANNENBÄCKERLAND
Einige Kilometer lang folgen wir so dem Brexbach. Wir laufen am Ufer entlang und lauschen den Geräuschen des Wassers. Manchmal plätschert es leise vorbei, manchmal rauscht es etwas wilder über kleine Stromschnellen und bildet dann weiße Schaumkronen. Drumherum ist es überall sattgrün. Die Hänge der Schlucht sind dicht bewachsen mit Buchen, Eichen und Birken, darunter entdecken wir Farne und Moos.

»Der Westerwald gehört zum Rheinischen Schiefergebirge«, berichtet Manfred Knobloch. Daher sehen wir bei dieser Tour vor allem Schiefer, der die Schlucht zu beiden Seiten begrenzt.
»Außerdem haben wir Basalt, der lange Zeit abgebaut und für den Straßenbau verwendet wurde.« Tatsächlich gibt es zwischendrin immer wieder dunklere Stellen, an denen sich das Basaltgestein deutlich von der Umgebung abhebt.
Für die Gegend rund um das Brexbachtal hat allerdings etwas anderes eine noch größere Bedeutung: »Hier gibt es sehr viel und sehr guten Ton«, sagt der Guide. »Das fanden die Menschen schon früh heraus, weswegen sich ab dem 16. Jahrhundert viele Töpfer niederließen.« Noch immer wird Ton im Tagebau abgebaut und in andere Länder verschickt, wo er unter anderem zu Fliesen verarbeitet wird.

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Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 3/2023 des WANDERN & REISEN Magazin.
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