Wandern mit Wellenschlag – Zwischen Strand und Steilküste an der Ostsee

Die deutsche Ostseeküste kann nicht nur Badeurlaub, sie begeistert auch mit tollen Wanderstrecken. Steilküsten ziehen sich wie lange Aussichtsbalkone über dem Meer entlang, Strände horten Steine aus Skandinavien und zum nächsten Fischbrötchen ist es meist nicht weit. Autorin Beate Wand entführt an sechs spannende Spots.

TEXT / BILDER: BEATE WAND

Wind wirbelt durch die Haare, salziger Algengeruch streicht um die Nase, die Augen kneifen, weil die Sonne voll ins Meer sticht – das ist die Würze einer Wanderung an der deutschen Ostseeküste. Wie an einer Perlenkette reihen sich zwischen Flensburg und Greifswald tolle Ziele. Dennoch zeigt die Wasserkante überall ein anderes Gesicht: Turmhohe Kliffs, auf denen sich gespenstische Baumgestalten krümmen, Strandseen, wo pausenlos Wasservögel landen, versteckte Buchten, in denen glatt geschliffenes Totholz die Fantasie ankurbelt. Zu Fuß spürt man die Natur eindringlich: Wenn grober Sand die nackten Sohlen kitzelt, wurzelige Gesichter aus Steilwänden zwinkern und die kindliche Seele sich über einen Hühnergott freut. Steinesammeln erschwert natürlich jede Wanderung. Selbst wenn nur jene mit Loch im Rucksack landen. Dafür gibt es nur kurze Anstiege, und ein Sprung in die kühle Ostsee belebt die Beine.

GLÜCK AN DER FLENSBURGER FÖRDE
Nirgendwo grüßen unterwegs ausnahmslos alle so offenherzig wie ganz im Norden. Schließlich sollen laut aktuellem Glücksatlas in der Region Schleswig die glücklichsten Deutschen leben. Vielleicht liegt es an der Nähe zu Dänemark – die skandinavischen Nachbarn landen bei internationalen Vergleichen stets ganz weit vorn. So klingt auf dem Weg von der charmanten Hafenstadt Flensburg ins seelige Glücksburg nicht nur das Klimpern der Leinen an Schiffsmasten und das Plöppen von Flens-Flaschen, sondern auch ein freundliches »Moin« immer wieder in den Ohren.

Der Fördesteig lotst an den scheinbar im Wasser schwebenden Häusern von Sonwik, den Hütern der Temposünderdatei und dem traumhaften Wildstrand von Solitüde vorbei, zeigt hinter Meierwik aber auch, dass er »Berge« und Wald kann: Auf den Kuppen der Grundmoränen hat der Wind die Buchen bizarr geformt. Nach leckerem Fischbrötchen an der Kurpromenade von Sandwig quält die Frage: mit der MS Viking von der Seebrücke zurück nach Flensburg schippern oder nach einem Abstecher zum Glücksburger Schloss staunen, welch irre Farben die Sonne an den Himmel malt, wenn sie hinter dem dänischen Fördeufer versinkt?

ZUM ZEITSPRUNG AN DIE SCHLEI
Wildpferde und Schottische Hochlandrinder mampfen auf den Weiden an der Geltinger Birk. Diese äußerste Landspitze am Ausgang der Förde umkurvt der Fördesteig, bevor er unter dem rot-weiß-geringelten Leuchtturm von Falshöft vorbei nach Kappeln an der Schlei verbindet. Am inneren Ende dieses Meeresarms sticht das Bollwerk des Westturms von Sankt Petri weit über die Dächer von Schleswig.

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Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 3/2023 des WANDERN & REISEN Magazin.
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