In der grandiosen Region des Trentino eröffnet sich Wanderern ein unvergessliches Landschaftsszenario: Willkommen in den Dolomiten!

Kein Gebirge der Alpen gleicht den Dolomiten. Das Reich der Zinnen zaubert Wanderern feuchte Augen. Die Redakteurin Katharina Baus machte sich mit dem Fotografen Hannes Tell auf den Weg zur Roda di Vael –ein lohnenswertes Ziel im Val di Fassa.

TEXT: KATHARINA BAUS / BILDER: HANNES TELL

Wie riesige Schiffe scheinen die monumentalen Felsmassive auf den Wellen aus grauem Kies zu segeln. Die Felstürme und Gipfel der Dolomiten, die bisweilen an Backenzähne und Sägeblätter erinnern, zählen zu den schönsten Bergen der Erde. Als ein Großteil der Region 2009 den Status »Weltnaturerbe« erhielt, lautete die etwas nüchterne, aber zutreffende Entscheidung so: »Die erhabenen und farbenreichen Landschaften der Dolomiten haben seit jeher eine Vielzahl von Reisenden fasziniert und waren Quelle zahlreicher wissenschaftlicher und künstlerischer Interpretationen.« Eine Ehre, die in den Alpen nur zwei anderen Gebieten zuteil wurde. Das Gebirge, das sich in weiten Teilen auf die norditalienische Region Trentino erstreckt, steht damit auf einer Stufe mit den Galapagosinseln oder dem Grand Canyon. Und nirgendwo sonst sind die Dolomiten imposanter als in der Rosengartengruppe (ital. grouppo del Catinaccio) – Grund genug für den Fotografen Hannes, unseren Bergführer Cesare und mich, sie anzusteuern.

Spektakulär liegt auch unser heutiges Tagesziel, die Roda de Vael: Die Hütte schmiegt sich an das gleichnamige Felsmassiv, wo neben Wanderern auch Freunde von Klettersteigen auf ihre Kosten kommen: Der Masaré-Klettersteig zählt zu den schönsten der Dolomiten, verlangt seinen Besuchern mit dem Schwierigkeitsgrad C jedoch Erfahrung und vor allem Schwindelfreiheit ab – zahlreiche Grattürme und Felsspalten werden hier überwunden.