Bodenständig geht es zu im flachen, bäuerlich geprägten Nordwesten Nordrhein-Westfalens. Im Münsterland fühlt man sich geborgen, in einer von Menschenhand gestalteten Parklandschaft, die Ruhe und Weite ausstrahlt. Und harmonisch fügen sich die zahlreichen Schlösser, Wasserburgen und Herrenhäuser inmitten von Wiesen, Wäldern und Feldern in das Landschaftsbild ein.
Ein großartiger Höhepunkt zwischen der Stadt Billerbeck und den Gemeinden Havixbeck und Nottuln ist der Longinusturm auf dem rund 188 Meter hohen Westerberg, der höchsten Erhebung des Münsterlands. Er legt uns die Münsterländer Bucht zu Füßen, mit Fernblicken bis zum Teutoburger Wald oder Richtung nördliches Ruhrgebiet, wenn das Wetter mitspielt. Wir sind begeistert! Da zahlen wir gern den kleinen Obolus im »Café 1897« am Longinusturm, über dessen Geschichte eine Infotafel aufklärt.
Hierher geführt hat uns der gut zehn Kilometer lange Rundweg A5 des Baumberge-Vereins, dem wir vom Bahnhof bei Havixbeck zu Beginn durch malerisches Bauernland gefolgt sind. Die Bruder-Klaus-Kapelle liegt schon am Rand der Baumberge und verführt mit Aussichtsbänken und einer Infotafel zur ersten Rast. Danach nimmt uns der von Nordwest nach Südost verlaufende kleine Höhenzug der Baumberge auf, der zu den beliebtesten Wanderzielen der Region gehört und unter Naturschutz steht.
Vorbei am Wegpunkt Vaders Platz begleitet uns viel alter Laubwald hinüber zum auf offener Höhe errichteten Aussichtsturm. Anschließend wechseln sich auf dem Weg zum Forsthaus Feld und Wiese mit kleinen Waldstücken ab, bevor wir am Hotel-Café »Pannkokenhus Teitekerl« erneut durch Feldfluren zurück zum Havixbecker Bahnhof wandern. Oder man macht noch einen Abstecher in den Ort mit dem interessanten Baumberger Sandsteinmuseum.
DAS I-TÜPFELCHEN FÜR WANDERER
Auch wenn man weiß, dass das Münsterland klassisches Bauernland ist, mit großen Höfen aus Sandstein oder roten Ziegeln und heimeligen Fachwerk-Bauernhäusern, dass hier Kartoffeln, Spargel und Erdbeeren gedeihen, dass Hühner und Schweine in manchmal riesigen Stallungen gehalten werden und es allerorten fesche Reiterhöfe gibt mit Warendorf als Zentrum des Pferdesports, so ist diese Region Nordrhein-Westfalens doch überraschend abwechslungsreich. So wandert man auch durch blühende Heide, durch lichte Kiefernwälder auf dünenartigem Sandboden und entlang wildromantischer Moorflächen, an Flüssen und Bächen, Seen oder Kanälen.
Klar, das Land ist flach bis leicht gewellt, nennenswerte Erhebungen sind knapp. Doch wo es Hügel gibt, sind diese meist aussichtsreich, wie mittendrin die Baumberge. Blicke bis zum Horizont kann man aber auch zum Beispiel oberhalb des Gildehauser Venns vom Bentheimer Berg im Nordwesten, vom Kamm des Teutoburger Walds mit den markanten Dörenther Klippen im Nordosten oder aber sogar von den Feuerwachtürmen im waldreichen Naturpark Hohe Mark im Südwesten des Münsterlands genießen.
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