St. Moritz ist weltbekannt als Treffpunkt für die Stars und die Reichen. Doch nur einen Ort weiter geht es im Schweizer Oberengadin deutlich ruhiger und gemütlicher zu. Bei unterschiedlichen Touren kann man
in die Natur der Bergwelt eintauchen – und selbst im Winter Sonne genießen.
Wer hätte gedacht, dass eine Wette das schweizerische Oberengadin grundlegend verändern würde? Möglicherweise ahnte noch nicht einmal Johannes Badrutt, was er damit anstieß. 1860 jedenfalls lud der Hotelier britische Gäste für den Winter ein und versprach, dass sie dann bei Sonnenschein und leichter Kleidung auf seiner Terrasse sitzen könnten. Wenn nicht, würde er ihre Reisekosten übernehmen. Im Frühjahr fuhren die Gäste braungebrannt nach England zurück und schwärmten von ihren Ferien in St. Moritz.
Ob die Geschichte genau so stimmt, ist unklar. Fest steht allerdings, dass damals der Wintertourismus in der Region begann. Längst ist es nicht mehr nur St. Moritz, das die Gäste anzieht. Auch die anderen, deutlich ruhigeren Orte im umliegenden Tal sind mittlerweile beliebte Winterdestinationen. Zu tun gibt es einiges. Man kann bei Wanderungen in die schneebedeckte Landschaft eintauchen, beim Canyoning durch eine vereiste Schlucht kraxeln, sich mit regionaler Küche stärken – und nicht zu vergessen: Man kann tatsächlich im tiefsten Winter die Sonne genießen.
Das erleben wir gleich bei unserer ersten Trekkingtour. Zuerst setzt sich die Seilbahn in Punt Muragl in Bewegung und fährt gemächlich durch den Wald und immer weiter am Berg Muottas Muragl hinauf. In über 2.400 Metern Höhe öffnen sich dann die Türen und wir sind auf dem Gipfel. Dort steht das »Romantik Hotel Muottas Muragl«, von dessen Terrasse aus wir schon einen ersten Blick über das Tal haben. Ein Stück weiter entdecken wir jedoch Strandkörbe und sitzen einen Moment später tiefenentspannt in der Winterlandschaft, spüren die Wärme der Sonne im Gesicht und lassen das Alpenpanorama auf uns wirken.
Hinweis
Für das Winter-Canyoning sollte man Winterwanderschuhe oder normale Wanderschuhe mit gutem Profil mitbringen, die über die Knöchel reichen. Außerdem braucht man eine Mütze ohne Bommel – um sie unter dem Helm tragen zu können. Lohnen können sich auch Fingerhandschuhe, Sonnenbrille und Sonnenschutz. Von der Bergsteigerschule bekommt man einen Helm, Spikes für die Schuhe und einen Klettergurt gestellt.
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