Der Spreewald ist bekannt für Kahnfahrten, Gurken und sorbische Trachten. Der Autor Michael Hennemann zeigt, dass sich die einmalige Kulturlandschaft im Südosten von Brandenburg auch hervorragend für einen Campingurlaub eignet.
Im Spreewald hat die letzte Eiszeit ganze Arbeit geleistet. Mit dem Schmelzen der Gletscher bildete sich etwa 100 Kilometer südöstlich des heutigen Berlins ein feinverzweigtes Netz von Wasseradern, zwischen denen sich durch Ablagerungen kleine Sandinseln auftürmten. Auf diesen sogenannten Kaupen entstanden im 17. Jahrhundert die ersten Siedlungen.
Das harmonische Nebeneinander von Wiesen, Wald und Wasser sucht seinesgleichen und zwischen dem Neuendorfer See im Norden und der Streusiedlung Burg im Süden ist die Auenwaldlandschaft auf einer Fläche von 475 km² als Biosphärenreservat geschützt. Der Spreewald ist definitiv eine Reise wert und bietet ideale Voraussetzungen sowohl für den kurzen Campingtrip über ein verlängertes Wochenende als auch den großen Urlaub per Wohnmobil oder Caravan.
SCHLÖSSER, KIRCHEN UND MUSEEN
Bei einer Reise in den Spreewald gibt es neben der einmaligen Natur und vielen malerischen Dörfern auch das ein oder andere architektonische Kleinod zu entdecken. Das Schloss in Lübben, dessen Anfänge auf eine 1368 erbaute Wasserburg zurückgehen, beeindruckt auf seiner Ostseite mit einem Giebel aus der Zeit der Spätrenaissance und beherbergt heute ein modernes Stadt- und Regionalmuseum.
Prächtig anzuschauen ist auch die zwischen 1828 und 1832 nach Plänen des Architekten Karl Friedrich Schinkel errichtete Kirche in Straupitz. Mit ihren dreistöckigen, quadratischen, rund 40 Meter hohen weiß leuchtenden Doppeltürmen gilt sie als Meisterwerk des Klassizismus und stellt die bedeutendste Dorfkirche im gesamten Spreewald dar.
Deutlich älter, aber nicht weniger eindrucksvoll ist die Slawenburg Raddusch. Das aufwändig, nahezu originalgetreu rekonstruierte Bauwerk vermittelt ein anschauliches Bild, wie die Menschen vor über tausend Jahren in der Niederlausitz lebten. Zudem informiert eine moderne Ausstellung über etwa 12.000 Jahre Siedlungsgeschichte in der Region und vom Burgwall bietet sich ein unvergesslicher Panoramablick auf die Lausitzer Landschaft.