Rund um Berlin ziehen sich tolle Radtouren durch die Provinz. Die einen führen von Stadt zu Stadt, andere folgen einem Fluss. Radeln durch Berlin, entlang der Havel, eintauchen in den Spreewald und in die Stadt Brandenburg! Das Beste – unterwegs findet sich immer ein See zum Baden, Picknicken oder einfach nur Schauen.
Berlin – Die urbane Runde
Von Großstadtflair über Flussfahrt bis Waldweg ist auf dieser Berlin-Runde alles dabei. Los geht es am Campingplatz an der Havel westlich der Bundeshauptstadt. Als Erstes umrunden wir die Hafenbucht Scharfe Lanke. Vorbei am Grimnitz-see läuft die Strecke stromaufwärts durch Spandau. In Haselhorst liegt kurz hinter der Spree-Mündung die Zitadelle Spandau in der Havel. Sie ist eine der bes-terhaltenen Festungen aus der Hochrenaissance in Europa und entstand im 16. Jahrhundert. Nach dem Hohenzollern- und dem Maselakepark leitet der Ber-lin-Spandauer-Schifffahrtskanal stadteinwärts. Wir passieren den Flughafen Tegel und den Volkspark Rehberge ehe wir die Spree überqueren und im Stadt-zentrum ankommen.
Viele monumentale Gebäude liegen auf der Stre-cke. Dazu gehört das Reichstagsgebäude, der Berliner Hauptbahnhof, das Futurium, die Charité, das Ma-rie-Elisabeth-Lüders-Haus und das Brandenburger Tor. Berlins Wahrzeichen war zwischen 1961 und 1989 Sinnbild der Teilung Deutschlands, Europas und der Welt. Ronald Reagan sagte am 12. Juni 1987: »Herr Gorbatschow, öffnen Sie dieses Tor! Herr Gorbat- schow, reißen Sie diese Mauer ein!« Nach der friedli-chen Revolution kann man wieder hin- und herreisen, so auch gen Westen.
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Brandenburg – Radeln an der Havel
Wer im Westen der Rundtour startet, darf sich zu Beginn und am Ende der Fahrt auf den Plauer See freuen. Das Gewässer ist Teil der Seenplatte um Brandenburg an der Havel. Vo-raus liegen 58 abwechslungsreiche Radkilometer. Mit ihren 140 Höhenmetern ist die vielseitige Strecke für jeden gut fahrbar.
Zunächst läuft die Tour am Nordufer des Plauer Sees in Richtung Osten. Der Silokanal führt einen in die Stadt Brandenburg an der Havel. Am Altstäd-tischen Rathaus steht eine Bronzestatue des »Wald-mops«. Dabei handelt es sich um eine Kunstfigur des Humoristen Loriot, der 1923 in Brandenburg an der Havel zur Welt kam. Die Stadt war namensgebend für das Land Brandenburg und wird als »Wiege der Mark« bezeichnet. Neben der Domkirche St. Peter und Paul bilden das Kloster St. Pauli und das backsteinerne Rathaus die Blickfänge.
Davor schickt uns die fünf Meter hohe Rolands-figur wieder auf das Land hinaus. Die Route führt in nördlicher Richtung und im Halbrund um den Beetz-see. Zunächst geht es durch Wald und Wiesen voran, bis man im Norden zum offenen Wasser kommt. Der See liegt im Süden des Naturparks Westhavelland.
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Spreewald – Die schönsten Kilometer am Fluss
Wald, Wasser, Wiesen – so lässt sich die Run-de skizzieren. Die Spree ist ein besonderer Fluss, denn sie verzweigt sich nordwestlich von Cottbus in Hunderte Seitenarme und Kanäle. In der Niederung des Spreewalds lernen Radler die schönsten Kilometer des Fernradwegs kennen.
Seit 1990 ist die Kulturlandschaft als Biosphären-reservat der UNESCO anerkannt. Wir beginnen un-sere Fahrt im Ort Lübben. Besonders Naturfreunde kommen in und um die Kreisstadt auf ihre Kosten. Sie wandern oder radeln. Viele paddeln auf den Flie-ßen, wie man hier die Bäche nennt. Wir steuern dem Kurs im Uhrzeigersinn nach und folgen als Erstes dem Gurkenradweg. Er zieht sich am Nordumfluter ent-lang. Auf der flachen und asphaltierten Strecke gibt es immer etwas zu entdecken. Mal ziehen Boote vorüber, mal taucht man in den Wald ein oder kommt in ein langgestrecktes Dorf. In den Wäldern und Feuchtwie-sen fühlen sich Weißstörche und Fischotter wohl. Der scheue Wassermarder hat im Spreewald eines seiner letzten natürlichen Reproduktionsgebiete in Europa. Die Spreewaldfließe bieten ihm ideale Lebensbedin-gungen: Verstecke, Rastplätze und ein reiches Nah-rungsangebot. Insgesamt sind im Spreewald rund 6.000 Tier- und Pflanzenarten heimisch.
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Havelseen – Tour bei Potsdam
Wer Radtouren am Wasser liebt, wird von dieser Fahrt schwärmen. Denn die meisten der 46 Kilometer laufen an Seen oder dem Fluss Havel entlang. Als Einstieg dient der Camping-park Sanssouci. Er bettet sich südwestlich von Pots-dam in ein Waldstück. Vom Nordufer des Templiner Sees aus nimmt einen der Havel-Radweg mit Richtung Westen. Nahe am Wasser zieht die Strecke durch den Wald und passiert die ersten Badestellen. Die flache Fahrt umkurvt den Petzinsee, dann die Potsdamer Ha-vel. Hier verlaufen die EuroVelo-Routen 2 und 7, dazu der Europaradweg R1, der Radweg Deutsche Einheit und der Havel-Radweg.
BLÜHTENZAUBER IM FRÜHLING
Unsere Schleife führt in die Kleinstadt Werder. Im Havelland ist das Frühjahr ein Fest für die Sinne. Dann legt sich über die Gegend ein Meer aus zarten Blüten. Ende April feiern die Einwohner des staatlich aner-kannten Erholungsorts das Baumblütenfest. Es geht auf das Jahr 1879 zurück. An diesen Tagen steht der Ort Kopf, verwandelt sich die sonst beschauliche Szene in ein fröhliches Volksfest. Begonnen hatte die Besiedlung mit den Zisterzienser Mönchen des Klosters Lehnin. Sie pflanzten erste Weinstöcke und kultivierten ver-schiedene Obstsorten. Das milde, sonnenreiche Klima des Havellands begünstigt den Anbau von Wein, Äp-feln, Erdbeeren, Süßkirschen, Spargel und Pflaumen.
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