Ohne Zweifel, das war eine schöne Zeit, als wir im schlichten Wohnwagen Urlaub machten, uns darüber freuten, so nah an der Natur zu sein und für die nächsten zwei oder drei Wochen das einfache Leben zu genießen. Ja, manchmal ist weniger doch mehr!

TEXT: ULI AUFFERMANN / Abb.: Naturcamping & Hafen Bermudadreieck / Eickholt Fotografie

Es ist wirklich erstaunlich, was heutzutage auf den Campingplätzen alles geboten wird. So viel Komfort, so viel Wellness, so viel Animation! Wenn man sich den entsprechenden Platz aussucht, bekommt man alles, was den rundum versorgten Urlaub perfekt machen könnte. Trotzdem entsteht vielleicht bei dem einen oder anderen der Wunsch, mal wieder zurück zu den Wurzeln zu gehen, sich für einen Platz zu entscheiden, der weniger Extras verspricht, eben ohne großes Programm und Wohlfühlangebote – ein Gegenentwurf zum sehr angesagten Glamping. Denn manchmal hat man schon den Eindruck, dass die Dinge, die den Campingurlaub früher ausmachten, langsam verloren gehen.

Besinnen wir uns doch mal wieder auf die Ursprünge, als es darum ging, bei manchmal kleinem Budget eine wirklich erfüllende Möglichkeit für einen schönen Familienurlaub, für die Zeit zu zweit oder in der Clique zu finden. Ganz ohne vorgefertigtes Freizeitprogramm, ohne Luxusausstattung, aber mit viel Raum für eigenes Gestalten. Wo der Komfort von zu Hause gar nicht erwünscht war, wo es um das einfache Leben ging und Improvisieren Spaß machte und dazugehörte.

Heute kann man dann, auch im Sinne der Nachhaltigkeit, noch dazu darauf achten, mal ein bisschen herunterzufahren, um die eigentliche Idee des Campings wiederzuentdecken. Frei nach dem Motto: Gewinn durch Verzicht!

EINFACH, ABER EINFACH SCHÖN
Campingplätze mit 1A-Lage direkt am Meer, an einem See oder in den Bergen haben es nicht schwer, ihre Anlage gut auszulasten. Und weil bei vielen Campingfreunden die Ansprüche an den Platz seit den Anfängen enorm gestiegen sind, richten sich die meist großen Anbieter, die sich solche Investitionen leisten können und möchten, auch darauf ein. Die Übernachtungen werden zwar deutlich teurer, aber Gäste, die mehr wollen, sind durchaus bereit, mehr zu zahlen, wenn das Angebot stimmt.