Mal ist es üppig grün und voller bunter Blüten, mal karg und vulkanisch rau: Madeira besticht mit seinen unterschiedlichen Facetten und der dramatischen Kontraste. Die Insel vor der Küste Afrikas ist als ganzjährige Wanderdestination beliebt, eignet sich aber auch gut zum Radfahren – wenn man keine Herausforderungen scheut.
Zack, rauschen wir den steilen Berg hinunter. Wir werden schneller und schneller. Der Wind weht uns in die Gesichter und die Sonne wärmt die Haut unserer Arme. Wir düsen vorbei an Feldern mit riesigen Bananenpalmen und an Gärten voller bunter Blumen. Fast immer schieben sich dabei auch die dramatisch abfallende, felsige Küste und das dahinterliegende Meer ins Panorama: azur-blau und mit glitzernder Oberfläche. Wie verführerisch es schimmert!
Wir sind auf Madeira unterwegs, dieser einsam im Atlantischen Ozean liegenden portugiesischen Insel, die vor Millionen von Jahren über einem vulkanischen Hotspot vor der afrikanischen Küste entstand. Dank der Lage und des milden Klimas sind die Bedingungen für jede Menge Pflanzen ideal, weswegen Madeira als Blumeninsel bekannt ist. Doch nicht nur das: Weil es im Winter angenehm warm und im Sommer nicht zu heiß ist, ist die Insel längst ein beliebtes Ganzjahresziel für Urlauberinnen und Urlauber.
Viele kommen zum Wandern. Wir aber wollen das Eiland radelnd erkunden und treffen uns dafür mit Guide Roberto Lúcio, der mit dem Radverleih und Tourenanbieter »Freeride« seine Bike-Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Los geht es in der Hauptstadt Funchal, die auf der Südseite der Insel an die Berghänge gebaut wurde und vom Wasser aus an ein überdimensionales Amphitheater erinnert.
Im Zentrum radeln wir an der markanten Kathedrale Sé vorbei, die im gotischen Baustil mit den typischen dunklen Steinen der Insel errichtet wurde. Von dort ist es nicht weit bis zur Küste mit der langen Promenade und dem Hafen, in dem Fischerboote und regelmäßig Kreuzfahrtschiffe liegen. Ein paar Radminuten später erreichen wir die Markthalle Mercado dos Lavradores und das kleine Altstadtviertel mit den schmalen Gassen, in denen zahlreiche Restaurants, Cafés und Bars liegen. Hierhin kommen wir sicher noch einmal zurück, steigen nun aber wieder auf die Räder und fahren hinaus aus der Stadt.