Eine Mehrtagestour, die keine leeren Versprechungen macht und immer wieder herrlich ist: Die Route der Klammen dreht tolle Runden um den Ort Lofer und führt dabei zu schönen Almen, alten Kirchen und in ein Dutzend Klammen. Mal still, mal wild, mal spektakulär. Unterwegs auf einem genialen Weg!
Von einem Meter zum nächsten treten wir in eine andere Welt ein. Gerade eben war es noch warm, still, grün. Jetzt tost der Bach so laut, dass wir nichts anderes mehr hören. Die Temperatur ist markant gefallen. Um die vorsorglich angezogene Jacke bin ich froh. Unwillkürlich ziehe ich die Ellbogen ein, so schmal ist der Holzsteg und so eindrucksvoll eng rücken die Felswände zusammen.
Viel zu schnell sind wir am oberen Ende des Stegs. Die Innersbachklamm hat keine hundert Meter Länge. Aber: Auf die Länge kommt es ja nicht an, es sind andere Qualitäten, die zählen. Und im Fall der Innersbachklamm ist es die Tatsache, dass sich dieser kleine Bach eine so tiefe, enge Schlucht ausgefräst hat. Ein beeindruckendes Schauspiel!
Wenig später stolpere ich über eine Werbung: »Route der Klammen, Salzburger Saalachtal, sechs Etappen, kein Gepäck« – bingo! Unser Gepäck können wir gut selbst tragen, aber für die Idee, eine ganze Reihe schöner Klammwege und Steiganlagen rund um Lofer zu sinnvollen Tagesetappen zu verbinden, sind wir dankbar. Der Blick auf die Karte zeigt, dass die Innersbachklamm Teil der Klammenrunde ist. Ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen.
VON DEN WALLFAHRERN ZUM TEUFELSSTEG
Als wir in Lofer ankommen, macht der Dauerregen der letzten Tage endlich Pause. Das Tal ist noch wolken-verhangen, die Landschaft frisch gewaschen. Bestimmt sind alle Klammen bis oben hin voller Wasser. Solange keiner der Wege aus Sicherheitsgründen gesperrt ist, soll uns das recht sein. Bis wir am Nachmittag dem wilden Wasser erstmals ganz nahe kommen, ist außerdem noch ein wenig Zeit.
Der Klammenweg beginnt sanft mit einer einfachen Tour von Lofer durch den Talboden nach St. Martin und hinauf zur weltvergessenen Wallfahrtskirche Maria Kirchental unter den Loferer Steinbergen. Mit einem großen Kreis gegen den Uhrzeigersinn werden wir nach 16 Kilometern Strecke und eindrucksvollen Bildern im Kopf und auf der Speicherkarte über den so genannten Teufelssteg nach Lofer zurückkommen.
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