Die 17 schönsten Radtouren in Österreich führen entlang von Flüssen, zu romantischen Seen und durch verführerisch schöne Weinregionen. Sie bieten eine landschaftliche Vielfalt, die in Europa ihresgleichen sucht.
Zwischen Natur und Kultur
Es ist ein reizvolles Wechselspiel von sanften Hügeln und naturbelassenen Wäldern, von harmonischen Ortsbildern und prachtvollen Bauten. Da gibt es viele Eindrücke, vor allem persönliche, die man im eigenen Tempo erleben kann. Auf den schönsten Radrouten Österreichs erkundet man nicht nur bequem die inspirierende Landschaft und genießt die kulinarischen Köstlichkeiten und Spezialitäten der einzelnen Regionen, sondern lässt auch die europäische Geschichte aufleben. Vor allem an den Ufern der Donau kann man den jahrhundertelangen Austausch der Völker und Kulturen auch heute noch bestaunen, schmecken und fühlen.
Österreich zeigt sich aber auch von seiner modernen und vor allem kulturellen Seite wie in der UNESCO City of Design und zugleich UNESCO-Weltkulturerbe Graz oder in Linz, die mit dem modernen Lentos-Kunstmuseum einen Gegenpol zu den geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten schafft.
Übersicht
SALZKAMMERGUT-RADWEG
TRAISENTAL-RADWEG
ALPE ADRIA RADWEG
DONAURADWEG
EUROVELO 9
VIA CLAUDIA AUGUSTA
MURRADWEG
MÜNCHEN-VENEZIA
RÖMERRADWEG
YBBSTALRADWEG
DRAURADWEG
INNRADWEG
FAHRRADFREUNDLICHE
ÜBERNACHTUNGSBETRIEBE
SALZKAMMERGUT-RADWEG
DER KAISERLICHE RADWEG VON SEE ZU SEE
320 bildhübsche Kilometer führen als Rundkurs durch das Salzburger Land, Oberösterreich und die Steiermark. Egal, wo man in die Runde einsteigt – Radfahrer sind sofort mittendrin in einer der schönsten Landschaften im Alpenraum. Und: Die Reise auf den Spuren der Habsburger-Monarchie kann jederzeit durch Schiffs- oder Bahnverbindungen sowie Kreuzungspunkte ergänzt oder abgekürzt werden.
Wer in der Stadt Salzburg vor Mozarts Geburtshaus aufsattelt, hat bestimmt eines im Sinn: Nach den Melodien des Meisters bis an den Wolfgangsee zu tingeln – oder dem ratternden Takt der ehemaligen Ischlerbahn zu folgen. Dabei nimmt man noch heute überwiegend jene beschauliche Bahntrasse, die einst von Salzburg bis nach Bad Ischl führte.
Am Wolfgangsee tut sich dann das Tor zu jener Landschaft auf, die mit mehr als 70 kristallklaren Seen und vielerorts einfach zu erreichenden Berggipfeln diese Runde so besonders macht. Hier können sich Radfahrer entscheiden, ob sie nicht kurzerhand auf eines der Linienschiffe wie jenes nach Sankt Wolfgang umsteigen wollen oder mit Seil- und Bergbahn schnell die Gipfel des Zwölferhorns oder des Schafbergs erklimmen. Die Einkehr ins »Weiße Rössl« wirkt wie eine Zeitreise mitten in eine Operette, und ein Ausflug in die Berge wirkt Wunder, wenn man sich kurz erholen will.
Mit Bad Ischl – Europäische Kulturhauptstadt 2024 – ist in mehrfacher Hinsicht ein Knotenpunkt erreicht: Hier laufen alle Fäden von Kaiserin Elisabeths Passion für die Sommerfrische zusammen, die man in ihrem ehemaligen Teehaus oder in der Kaiservilla bis heute nachvollziehen kann. Hier können Radfahrer an den Ufern der Traun einmal tief durchatmen – wohl am genussvollsten bei einer Mehlspeise im Grand-Café Zauner, der ehemaligen k.u.k-Hofkonditorei. Von Bad Ischl geht es in Richtung Steirisches Salzkammergut, der Heimat der Tracht und – kulinarisch gesehen – des Saiblings.
Keine Frage, dass der weitere Weg in alpinere Gefilde bis nach Trautenfels im Ennstal ein äußerst lohnender ist. Unterwegs liegen die UNESCO-Welterbestätte Hallstatt mit dem ältesten Salzbergwerk der Welt, gigantische Eishöhlen im Dachsteinmassiv und auf steirischer Seite Bad Aussee am Rande mystischer Gewässer wie dem Altausseer- oder dem Grundlsee und die Kulm-Skiflug-Schanze. Und der Weg zurück nach Oberösterreich kann auch bequem mit der Bahn erfolgen. Ein Zustieg ist von Stainach-Irdning bis Bad Aussee jederzeit möglich. Wer dagegen ab Bad Ischl die kürzere Variante bevorzugt, dem steht am Traunsee von Gmunden aus gleich die vergnügliche Fahrt mit dem ältesten kohle-befeuerten Raddampfer der Welt bevor oder bald darauf mit dem Attersee, Mondsee oder einem der Seen im Salzburger Seenland ein Eldorado für den Badeurlaub.
biken.salzkammergut.at
TRAISENTAL-RADWEG
DER PILGER- UND FAMILIENRADWEG
Auf den 111 Kilometern zwischen Traismauer und dem Pilgerort Mariazell untermalt das Plätschern der Traisen einen Wechsel der Landschaft von der Donauebene bis in die alpinen Bereiche des Mostviertels. Eine Reise von mild zu wild, die von regionalen Köstlichkeiten begleitet wird. Egal von welcher Richtung man es angeht: Es ist eine genussvolle Angelegenheit, der Traisen zu folgen.
Architektonisch liegt mit dem Stift Lilienfeld ein einzigartiges Zisterzienserstift auf der Route, das Stift Herzogenburg begeistert mit seinem imposanten Erscheinungsbild. Die Basilika Mariazell ist mit ihrem Mix aus zwei Barocktürmen und dem gotischem Mittelturm eine bauliche Besonderheit. Die Fahrt durch die Berge des Alpenvorlands wirkt wie eine Pilgerreise zur Natur. Wer von Kernhof startet und flussabwärts radelt, macht die Tour familientauglich.
traisentalradweg.at
ALPE ADRIA RADWEG
IDYLLISCHE ORTE UND IMPOSANTE NATURLANDSCHAFTEN
Rund eine Woche sind Radler unterwegs, wenn sie die 410 Kilometer von Salzburg nach Grado in Angriff nehmen. Im Salzburger Land, in Kärnten und in Friaul-Julisch-Venetien erleben sie alpine Landschaften und viele Sehenswürdigkeiten. Als Wegbereiter dienen mehr als 20 Tunnel, die eine Alpenüberquerung zu einem Unterfangen mit überschaubarem Kräfteaufwand machen.
Beeindruckend gelingt beispielsweise das durch den Klammstein-Radtunnel im Gasteinertal. Der Eisenbahn-Tauerntunnel zwischen Böckstein und Mallnitz muss modernisiert und saniert werden und ist daher von 18. November 2024 bis 4. Juli 2025 gesperrt. Aktuelle Infos zum Radshuttle und zur Alternativstrecke gibt es auf der Homepage des Alpe Adria Radwegs.
Im Salzburger Land folgt die Route bestehenden Radwegen entlang der Salzach und der Gasteiner Ache, in Kärnten entlang der Möll, Drau und Gail bis an die Grenze. Auf italienischer Seite geht es häufig über stillgelegte Bahnstrecken bis zum Adriatischen Meer.
alpe-adria-radweg.com
DONAURADWEG
EUROPAS BERÜHMTESTER FERNRADWEG
Auf den knapp 400 Kilometern von Passau nach Bratislava kann man einer viel besungenen Legende wie der Donau näherkommen. Vorausgesetzt man folgt ihr in angemessenem Tempo. Die alten Treppelwege am Wasser, die ursprünglich für Pferde angelegt und später zu hervorragenden Radwegen ausgebaut wurden, sind dafür wie geschaffen.
Bereits am Start in der Drei-Flüsse-Stadt Passau wird klar, welch kulturelle und natürliche Reichtümer dieser Strom miteinander verknüpft. Durch ein Durchbruchstal mit reicher Fauna und Flora muss sich der mächtige Strom danach zwängen, und an der Schlögener Schlinge ändert er gleich zweimal die Richtung. Der sagenumwobene Strudengau ist mit seinen malerischen Schluchten nicht nur landschaftlich ein Juwel, auch kulturell gibt er mit traumhaften Burgen und Schlössern einiges her. In der Wachau begleitet die Donau eine wildromantische Szenerie mit terrassierten Weinhängen. Nirgendwo sonst ist es so einfach und lohnend, mit Fähren aufs Südufer umzusetzen, um einen Blick aus einer anderen Perspektive auf die Wachau zu werfen.
Bei aller Verbundenheit zur Vergangenheit – die Donau passiert mit Enns und Eferding zwei der ältesten Städte Österreichs und barocke Juwele wie das Zisterzienserstift Wilhering, das für seine Klosterliköre und Biere bekannte Stift Engelszell oder Stift Melk – begleitet dieser Strom auch die aufregende Gegenwart.
Engelhartszell etwa zeigt mit dem neuen Schütz Art Museum hochkarätige Werke von der klassischen Moderne bis zur internationalen Gegenwartskunst. Linz, UNESCO City of Media Arts, setzt am Flussufer moderne Akzente wie das Lentos Kunstmuseum oder das Ars Electronica Center. Auch Krems ist ein dynamischer Ausstellungsort für die Kunstszene. Klar, lässt sich der Donauradweg auch als Welterbe-Route sehen, weil er viele geschichtsträchtige Orte verbindet, darunter das Weltkulturerbe »Römischer Donaulimes« und die Weltkulturerbe-Region Wachau. Doch der Donauradweg verknüpft auch jene Hauptstädte Europas, die einander am nächsten liegen – Wien und Bratislava – mit dem Nationalpark Donau-Auen, der größten intakten Aulandschaft Mitteleuropas.
Wer etwas für urbanes Leben übrig hat, wird da wie dort glücklich: In Wien durch die Mischung aus Musealität und lässigem Lifestyle und in Bratislava durch eine herausgeputzte Altstadt, in der noch jede Menge nostalgische Momente zu erleben sind. Fast scheint es, als könne sich die Donau nie so recht entscheiden: Will sie durch die Kulturdenkmäler verzaubern oder durch Naturschönheiten? Aber warum Entscheidungen treffen, wenn man beides haben kann.
donau-oesterreich.at/donauradweg
EUROVELO 9
DURCH DAS HERZ EUROPAS
Der 434 Kilometer lange Radweg EuroVelo 9 von Breclav an der österreichisch-tschechischen Grenze nach Maribor gehört zu den abwechslungsreichsten länderübergreifenden Strecken. Der Startpunkt ist über den Railjet Berlin-Prag-Graz an die Bahn angebunden. Vorbei an zauberhaften Kellergassen rollt man in Niederösterreich durch sanftes Land und kann jederzeit einen Heurigen besuchen. Doch da ist noch etwas, das die Regionen entlang dieser Strecke verbindet: Wasser und Wärme. Bereits nach Wien können sich Radfahrer überlegen, ob sie ihren müden Gliedern nicht in einer der Thermen ein wenig Entspannung gönnen.
Weiter südlich im von Friedensreich Hundertwasser entworfenen Rogner Bad Blumau und im gesamten Thermen- und Vulkanland bietet sich noch mehrmals die Gelegenheit dazu – von Wien bis Bad Radkersburg ist die Routenführung immerhin ident mit dem Thermenradweg. Danach geht es noch durch den UNESCO-Biosphärenpark entlang der Mur Richtung Slowenien, wo alsbald Maribor erreicht ist und man auf den Drauradweg trifft.
eurovelo.at
VIA CLAUDIA AUGUSTA
ÜBER DIE ALPEN
Auf asphaltierten oder geschotterten Radwegen und ruhigen Nebenstraßen geht es von der bayerischen Donau bis an die Obere Adria in Italien. Die abwechslungsreiche Route auf den Spuren der ersten transeuropäischen Straße über die Alpen, die Kaiser Claudius errichten ließ, gilt als leichtester Alpenübergang für Tourenradfahrer.
Optional stehen Shuttles über die Pässe zur Verfügung, auch von Venedig oder Verona kommt man damit komfortabel zurück zum Ausgangspunkt. Nicht umsonst ist die Via Claudia Augusta die beliebteste grenzüberschreitende Radroute der Deutschen: Alle paar Kilometer wechselt die Landschaft, ganz bewusst führt die Route immer wieder durch malerische Dörfer und quirlige Städte. Auch die Wirte entlang des Wegs bieten Historisches: Gerichte, wie man sie zur Zeit der Römer gegessen haben könnte.
viaclaudia.org
MURRADWEG
VON DEN TAUERN BIS INS WEINLAND
453 Kilometer, auf denen es nahezu nur bergab geht? Dieser Wunsch vieler Radfahrer wird auf dem Murradweg zwischen Muhr im Lungau und dem kroatischen Legrad Wirklichkeit. Und es kommt nicht allzu oft vor, dass ein Fernradweg mit einem Highlight wie einem Almbesuch – auf der Sticklerhütte unweit des Murursprungs – beginnt. Gut gestärkt mit regionaler Kulinarik von der Alm kann es dann losgehen durch den Lungau, wo einen die Mur noch als fröhlich plätscherndes Bächlein begleitet.
Schon bald werden die vielen Heuhütten entlang des Wegs von ehrwürdigen alten Gemäuern abgelöst, die in Städten wie Murau, Bruck an der Mur oder Frohnleiten überraschen. Der seit dem Mittelalter lebendigen Bierbrautradition sind in Murau und in Leoben höchst interessante Museen gewidmet, und in Frohnleiten führt mit der »Straße der Archäologie« ein spannender Weg zurück in die Römerzeit. Doch immer wieder schafft es die Natur, der Kultur Konkurrenz zu machen.
Schon der Weg zur Lurgrotte führt durch hohe Steilwände und lässt erahnen, welch natürliches Wunder einen erwartet: In der größten aktiven Wasserhöhle Österreichs findet man einen gigantischen Karst-Dom, der von Menschenhand geschaffenen Sakralbauten locker das Wasser reichen kann. Gleich danach faszinieren das Freilichtmuseum Stübing oder die sehenswerte Bibliothek im Stift Rein, dem ältesten Zisterzienserkloster der Welt.
Mit Graz, UNESCO-Welterbe und City of Design, ist ein Etappenziel erreicht, das dem Charakter des beschaulichen Murradwegs gerecht werden kann: Die Stadt ist gerade groß genug, um eine beachtliche Kulturszene und Gastronomie hervorgebracht zu haben, aber eben auch klein genug, um dort das südliche Flair genießen zu können. Apropos Genuss: Es ist auch niemandem zu verdenken, der sich danach für die vielen Buschenschenken und Kernölmühlen der Südsteiermark Zeit nimmt. Im »Genussregal«, einer permanenten Ausstellung für steirischen Wein und Kulinarik in Vogau, am Beginn der Südsteirischen Weinstraße, können das eilige Radfahrer aber auch in kompakter Form tun: Hier warten 2.500 steirische Produkte von gut 250 Produzenten darauf, verkostet zu werden.
Auf den folgenden Kilometern bis Legrad führen noch zwei lohnende Tagesetappen durch den UNESCO-Biosphärenpark Murauen mit dem imposanten Murturm bei Gosdorf in die historische Kleinstadt Bad Radkersburg mit ihrer Parktherme und in Slowenien zu weiteren Thermalquellen sowie am Ziel zum idyllischen Zusammenfluss der Mur und der Drau.
murradweg.com
MÜNCHEN-VENEZIA
MIT DEM RAD VOM WEISSBIER ZUM PROSECCO
Entlang des Fernradweges münchen-venezia ist man in fünf unterschiedlichen Erlebniswelten unterwegs. Im ersten der charakteristischen Erlebnis-Abschnitte ist das Element Wasser ständiger Begleiter. In der bayerischen Metropole München locken die Stadtstrände direkt an der wilden Isar. An den beiden Strecken-Varianten westlich und östlich des Flusses erreicht man den malerisch gelegenen Tegernsee, den Sylvensteinspeicher und das Tiroler Meer, den Achensee. Die weitere Route am Achensee führt direkt am östlichen Ufer entlang. Der Naturpark Karwendel wartet mit 350 Quellen. In der »Schatzkiste Tirols« erlebt man die Tiroler Bergbautradition bis hin zu zahlreichen Kultur- und Naturschätzen. Dabei geht es von Jenbach im Inntal aus über Schwaz, Hall-Wattens und Innsbruck hinauf ins Tiroler Wipptal.
Zu den Höhepunkten gehören etwa die Fahrt in der Schmalspurbahn ins Zillertal, ein Besuch der Swarovski-Kristallwelten und der Münze Hall oder der Ausflug in die Wolfsklamm.
In der nächsten Erlebniswelt verschmilzt das alpine mit dem mediterranen Lebensgefühl: Fährt man über den Brenner nach Südtirol wird der Charme des mediterranen Südens in den Städten Sterzing oder Brixen gleich spürbar. Weiter geht es durch das saftig grüne Pustertal. Entlang dieser Route kann die alpine Landschaft zwischen Alpenhauptkamm und Dolomiten über die Hauptachse und sieben Seitentäler erfahren werden. Auf dieser Etappe lohnen sich Stopps, um Südtirols kulinarische Spezialitäten und Kultur zu genießen: In Bruneck und am Kronplatz hat Reinhold Messner dem Thema Berg zwei Museen gewidmet, deren Besuch nahezu ein Muss ist.
Weiter geht es in das UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten, wo vor allem die Drei Zinnen faszinieren und zu einem Zwischenstopp einladen. Mit dem Fahrrad geht es etwa über Cortina d’Ampezzo nach Pieve di Cadore, zum Lago di Santa Croce, nach Belluno. Hier genießt man das Weltnaturerbe im Belluneser Nationalpark oder erfrischt sich im Lago di Santa Croce.
Auf dem letzten, eben verlaufenden Abschnitt – »Gärten Venedigs und Art Cities« – durch die venezianische Ebene, tauchen Fahrradfahrer in das Flair der weltberühmten Lagunenstadt und, wer mag, ins Meer bei Jesolo ein. Auf dem Weg dorthin laden Orte wie Vittorio Veneto, Conegliano und Treviso zu Stopps. Die Gärten des Veneto, historische Anlagen samt Villen aus dem 16. und 17. Jahrhundert, verzaubern die Besucher. Venedig genießt als eine der italienischen »Art Cities in Europe« auch wegen der seit 1895 stattfindenden Biennale einen weltweit einzigartigen Ruf als Kulturstadt.
muenchen-venezia.info
RÖMERRADWEG
MIT DEM FAHRRAD IN DIE ANTIKE
Der Römerradweg ist eine familienfreundliche Route, um in die Welt der Römer einzutauchen. Unterwegs mit der »Römerspuren«-App folgt man den »Zeitzeugen« auf moderne, sehr unterhaltsame Weise. Die App ist zugleich Reiseführer mit innovativem Mobilitätskonzept und kurzweiliger, spielerischer Wissensvermittler.
Die Römer waren viel unterwegs in Europa – auch auf der gut 240 Kilometer langen Strecke zwischen Passau und dem Attersee oder der Stadt Enns, der heute der Römerradweg folgt. Die Tour weist geringe Höhenunterschiede auf und verspricht familienfreundliches Radfahren auf den Spuren der Antike. Im Innviertel geht es los mit einer kinderfreundlichen Inszenierung der Römerzeit. Im Römermuseum Altheim wird sie ebenso anschaulich aufbereitet wie durch informative Römerhelm-Schilder entlang der Route. Die römische Badekultur hatte auch medizinische und wohltuende Aspekte, zu sehen zum Beispiel im Römerbad Villa Weirading in Altheim. Die Thermen im niederbayerischen Bäderdreieck und im Innviertel sorgen bis heute für Erholung.
roemerradweg.info
YBBSTALRADWEG
DER FLUSSRADWEG DURCHS MOSTVIERTEL
Auf etwas mehr als 100 Kilometern folgt der Ybbstalradweg der Ybbs von ihrem Unterlauf an der Donau bis nach Lunz am See. Zunächst geht es durch das Land der Mostbirnbäume, danach bestimmt die Eisenstraße den starken Charakter der Landschaft. Familien werden sich über die asphaltierten Radwege und den geringen Höhenunterschied freuen.
Auf dem Herzstück der Route zwischen Waidhofen an der Ybbs und Lunz am See pendelte einst der sogenannte Schafkäs-Express. Auf dieser ehemaligen Bahntrasse erwartet nun Radfahrer eine außergewöhnliche Routenführung über alte Aquädukte, beeindruckende Brücken und durch einen Tunnel. Falls es regnet, dienen ehemalige Bahnwärterhäuschen als Unterstand und an heißen Sommertagen bieten Sandbänke entlang des Flusses idyllische Rast- und Badeplätze.
ybbstalradweg.at
DRAURADWEG
DURCH DEN SONNIGEN SÜDEN ÖSTERREICHS
Der gut 510 Kilometer lange Drauradweg glänzt mit raffinierter Küche und herrlichen Badeplätzen. Im Südtiroler Toblach geht es los vor der Kulisse eines der markantesten Bergmassive Europas: den Drei Zinnen. Den kleinen Umweg nach Landro im Höhlensteintal werden wohl viele auf sich nehmen, um von dort den perfekten Postkartenblick auf die drei Gipfel zu genießen. Auch danach bleibt die imposante Bergwelt ein stetiger Begleiter der Drau, doch die Optik täuscht: Gerade im ersten Abschnitt müssen kaum Steigungen überwunden werden.
Nach Lienz, wo sich die Drau in ihrem Flussbett ausbreiten kann, sind auch die Möglichkeiten für kurze Abstecher breiter gestreut: So führt etwa eine Abzweigung direkt zu den Ausgrabungen der Römerstadt Aguntum, ein anderer bringt Radfahrer in den idyllischen Osttiroler Ort Nikolsdorf. Überhaupt sind die gewachsenen dörflichen Strukturen, wie sie ein kleines Stück weiter auch im Kärntner Irschen zu bewundern sind, an der Drau omnipräsent.
Die Gailtaler Alpen kündigen an, dass im übertragenen Sinn die Badesaison für Radfahrer eröffnet ist. Ab dem Renaissanceschloss Porcia locken vom Millstätter See über den Ossiacher See, Faaker See und Wörthersee bis hin zum Klopeiner See zahlreiche Möglichkeiten, sich in glasklarem Wasser zu erfrischen. Auch auf muskellockerndes Thermalwasser wie im Warmbad Villach muss niemand verzichten.
Wer der Drau radelnd folgt, wird rasch bemerken, wie flexibel das Rahmenprogramm zu gestalten ist: Zur Burgruine Landskron über dem Ossiacher See zieht es Familien, die dort die Adlerflugschau bestaunen. Auf der Petzen können sportlich Engagierte zum Drüberstreuen einen der spektakulärsten Bike-Trails Europas bezwingen. Doch selbst für gemäßigte Bergfexe gibt es Kompromisse: Etwa die Kanzelbahn, die einen Rundumblick von der Gerlitzen ermöglicht. Im Verlauf der Drau-Auen und auf den Dammwegen im Rosental kommt man einer sanfteren Natur nahe. Genießer werden diese ebenso schätzen wie die Alpe-Adria-Küche. Bevor in Maribor dem ältesten Weinstock der Welt gehuldigt wird, sollte man sich jedenfalls stärken. Denn die Landschaft der letzten Etappen gehört zwar zu den unberührtesten, aber auch zu den hügeligsten.
drauradweg.com
INNRADWEG
VON HOHEN GIPFELN UND SANFTEN HÜGELN
Mit über 500 Kilometern Länge wird die Strecke von Maloja in der Schweiz über Tirol und Oberösterreich bis nach Passau in Bayern ihrem Ruf als Fernradweg mehr als gerecht. Doch folgt man dem Inn vom Ursprung bis zur Mündung, sind nur 1.500 Höhenmeter zu bewältigen. Familientauglich ist diese Route also, vorausgesetzt, der Nachwuchs verfügt über einen langen Atem.
Lokal geprägter Genuss kommt entlang der gesamten Strecke auch nie zu kurz – dafür sorgen die kulinarischen Traditionen von vier Großregionen: Die Schweizer locken ins sgraffito-geschmückte Engadinerhäusern mit regionalen Gerichten wie Plain in Pigna, einer Art Rösti, das über dem offenen Feuer zubereitet wird. Tirols Kulinarik ist geprägt von der Liebe zu den eigenen Produkten aus Landwirtschaft, Gewässern und Wäldern sowie dem besonderen Augenmerk auf authentische Atmosphäre und Architektur – das Auge isst bekanntlich mit. Bayern setzt auf charakterstarke, regionale Produkte: Käse vom Bauern, Wurst vom Dorfmetzger und frische Brezeln vom Bäcker. Und in Oberösterreich erlebt man die kulinarische Vielfalt sowohl beim gemütlichen Wirtshausbesuch, als auch auf einer urigen Hütte oder im exklusiven Haubenrestaurant.
Doch zurück zur Landschaft: Dreitausender, wie sie die Graubündener Bergwelt üppig garnieren, begleiten Radfahrer bis ins Tirolerische hinein. Ab Finstermünz werden die Flussufer des Tiroler Oberlands sanfter und laden über Landeck und Imst bis Innsbruck mehr als einmal an romantischen Plätzen zum Picknicken ein. Hinter der Landeshauptstadt sind es kleinere Städte wie Stans, Schwaz oder Kramsach, die durch ihre gewachsenen Zentren verzaubern.
Überdies gibt es Radwege in die Täler hinein, wie etwa den Ötztal Radweg mit der Apfelmeile Haiming oder den Zillertal Radweg. Zahlreiche weitere Radwege untermauern das Motto: Es lohnt sich, länger zu verweilen!
Nach dem bayerischen Wallfahrtsort Altötting und der Mündung der Salzach in den Inn beginnt der oberösterreichische Abschnitt der Route. Schon kurz nach der Stadt Braunau mit ihrer bemerkenswerten Altstadt erreicht man das Europareservat Unterer Inn, ein 55 Kilometer langes Naturschutzgebiet mit intakter Au-Vegetation.
Über das barocke Obernberg mit seinem hübschen Marktplatz, das Augustiner Chorherrenstift Reichers-berg und Schärding gelangt man zum Endpunkt der Tour. Übrigens: Der Innradweg ist ab der Grenze Österreich-Bayern auf weiten Strecken beidseitig ausgebaut und kann auf beiden Uferseiten befahren werden. Ein Wechsel zwischen beiden Seiten ist vielfach möglich.
innradweg.com
Fahrradfreundliche ÜBERNACHTUNGSBETRIEBE
GASTGEBER FÜR DIE TOUREN
Der fahrradfreundlichen Gastlich-keit haben sich die mehr als 700 mit dem Gütesiegel »ADFC Bett+Bike« ausgezeichneten Betriebe verschrieben. Diese zertifizierten Bett+Bike-Gastgeber befinden sich direkt an oder in unmittelbarer Nähe zu den 17 »Radtouren in Österreich«-Radwegen und bieten Radurlaubern viele Vorteile. Somit steht einem angenehmen und vor allem stressfreien Radurlaub in und durch Österreich nichts im Wege. Mehr Informationen zu den fahrradfreundlichen Übernachtungsbetrieben unter radtouren.at/radgastgeber.