Zerklüftete Felsen, sonnige Wacholderheiden, glitzerndes Wasser: Wer durch den Naturpark Altmühltal radelt, spürt die tiefe Ruhe einer uralten Landschaft. Mit ihren Hopfengärten, Streuobstwiesen, Feldern und Fischteichen weckt die Gegend außerdem Appetit, der sich in zahlreichen Biergärten, Cafés und Gasthäusern am Weg wunderbar stillen lässt.
Wer die Region in Bayerns Mitte ganz entspannt erkunden möchte, folgt dem beliebten Altmühltal-Radweg, der von Gunzenhausen bis Kelheim fast durchgehend eben am Fluss entlang verläuft. Auf den folgenden Rundtouren geht es zwischendurch auch mal über die Jurahöhen, durch hügeliges Gelände und in idyllische Seitentäler. Mit E-Bikes sind die Anstiege aber leicht zu meistern und Gelegenheiten zum Auftanken gibt es genügend – oft direkt bei der Einkehr. Wir haben drei Runden ausgewählt, die uns in unterschiedliche Ecken der Urlaubslandschaft führen.
ÜBER DIE HÜGEL ANS WASSER
Eingebettet in die Altmühlauen und direkt am Altmühltal-Radweg liegt das Parkhotel Altmühltal, unsere erste Unterkunft, in Gunzenhausen. Da die Runde, die wir fahren wollen, auf den ersten Kilometern gemeinsam mit dieser Paradestrecke verläuft, können wir direkt durchstarten. Mit 78 Kilometern hat die »Zwei-Seen-Tour« eine sportliche Länge. Sie beginnt jedoch ganz entspannt: Eben verläuft der Weg am Ufer der Altmühl entlang. Nur einmal verlassen wir kurz den Fluss, um bei Wolfsbronn im Wald ein Bauwerk der Natur zu erkunden: eine Steinerne Rinne. Ein Bach fließt hier über einen moosbedeckten Kalksockel, der durch ausfallenden Kalk aus dem Wasser immer weiterwächst.
Zurück an der Altmühl radeln wir nach Graben, wo die Fossa Carolina von einem mittelalterlichen Bauprojekt zeugt: Hier wollte Karl der Große die Flusssysteme von Main und Donau über einen Kanal verbinden. Bald darauf gelangen wir nach Treuchtlingen, das mit der Altmühltherme ein Anziehungspunkt für Wellnessgäste ist. Der Weg führt uns durch die Altstadt, vorbei am eindrucksvollen Renaissanceschloss. Der Altmühltal-Radweg verläuft von hier aus weiter Richtung Pappenheim. Wir biegen jedoch ab nach Westen, ins Hügelland des Hahnenkamms. Dass die Hügel manche Herausforderung bieten, zeigen gleich hinter Treuchtlingen die »Heumöderntrails«: Mountainbiker kurven hier durch den Wald. Ganz so sportlich lassen wir es nicht angehen, aber der Anstieg ist durchaus knackig.
Umringt von Hügeln liegt schließlich der Hahnenkammsee vor uns. Bei einem kühlen Getränk auf der Terrasse des Restaurants am See beobachten wir das Treiben: Kinder spielen am Strand, Stand-up-Paddler und Tretbootfahrer kreuzen auf dem Wasser, Spaziergänger schlendern über den ebenen Uferweg. Zurück im Sattel radeln wir leicht bergauf nach Heidenheim mit seinen beeindruckenden Klosterbauten.
Code #7812