Der Radweg »Liebliches Taubertal« wurde bereits 1980 eingeweiht und ist bis heute einer der beliebtesten Radwanderwege. 2002 wurde der »Klassiker« im Tal durch den »Sportiven« über die Tauberhöhen zu einer Rundroute ergänzt und 2009 zeichnete der ADFC den »Klassiker« als Qualitätsroute mit fünf Sternen aus. Unsere Autorin Katja Goll hat bereits beide Varianten ausprobiert, diesmal war sie auf dem »Klassiker« unterwegs.
Ansbach hat nicht nur eine sehenswerte Altstadt und einen weitläufigen Schlossgarten mit Orangerie, es ist auch gut per Bahn zu erreichen. So starten wir unsere Tour nicht in Rothenburg ob der Tauber, sondern radeln von Ansbach aus auf dem Fränkischen Wasserradweg zum Startpunkt des Taubertalradwegs. So sparen wir uns einen weiteren Bahnumstieg. Entlang des Wasserlaufs Fränkische Rezat verlassen wir die Stadt am östlichen Rand des Naturparks Frankenhöhe und kurbeln in Richtung Nordwesten. Bald erblickt man die Ruine am Kapplberg, oberhalb der Ortschaft Lehrberg. Durch kleine Weiler und vorbei an einzelnen Höfen kommen wir nach Colmberg, mit der weithin sichtbaren Burg. Dort scheint ein Radler-Treffpunkt zu sein. Nicht nur wir decken uns im Kaufladen mit Wasser und Pausensnacks ein.
Unter der Linde an der Dorfstraße sammeln sich ganze Radlergruppen zum Vesper und es herrscht eine nette Stimmung. Wer die Höhenmeter nicht scheut, kann zur Burg hinauf radeln. Dort gibt es ein Café und man hat eine weite Sicht über die fränkische Hügellandschaft, den gepflegten Rasen eines Golfplatzes und das Wildgehege, das sich um die Burg zieht.
Mit einigem Auf und Ab hat man es auch auf den letzten Kilometern nach Rothenburg zu tun. Die tischebene Agrarlandschaft wechselt sich mit hügeligem Terrain ab. Wir radeln auf Waldwegen, durch eine Allee blühender Obstbäume oder entlang von Fischteichen. Dann ist die Mittelalterstadt mit ihren trutzigen Türmen und Mauern, die den Stadtkern umschließen, erreicht. Stilecht ist da unsere Unterkunft. Die Jugendherberge liegt mitten in der historischen Altstadt in den Gebäuden einer 500 Jahre alten Mühle. Wir beziehen unser Zimmer, versorgen die Räder und stürzen uns zu Fuß ins Getümmel der Stadt, in der sich die ganze Welt zu treffen scheint.