Die weltberühmte Gebirgsgruppe der Dolomiten verteilt sich auf die fünf italienischen Provinzen Südtirol, Trentino, Belluno, Udine und Pordenone. Der Autor und Fotograf Björn Nehrhoff von Holderberg reist vis à vis mit den Giganten aus Schlerndolomit.
Einmal durch eine der schönsten Bergregionen der Alpen fahren, die Dolomiten, das ist der Plan. Typisch für die Region sind die massiven Bergtürme und Wände, die aus einer offenen Landschaft herausstehen und dadurch noch spektakulärer wirken, als es ihre Maße vermuten lassen. In kaum einer anderen Gegend Europas hat man die Möglichkeit, eine solch spektakuläre Bergwelt und Weite zu genießen.
Ist man darüber hinaus auch bereit zu Wandern oder sich auf das Fahrrad zu schwingen, ist eine abenteuerliche Tour garantiert. Je nach Fasson kann man daher die Gipfel mit dem Kaffee in der Hand aus dem Wohnmobil heraus bestaunen oder sich neue Perspektiven durch ein paar Höhenmeter in den Beinen erarbeiten. Natürlich lässt sich auch einfach beides mischen wie wir es tun. Nach einer längeren Anfahrt aus dem südwestlichen Deutschland, wo wir das Auto übernahmen, erreichen wir nach einer Zwischenübernachtung den ersten Stopp auf unserer Dolomitentour: Gröden. Eingeklemmt zwischen Secada und dem Rosengarten-Bergzug ist der für den Wintersport bekannte Ort auch in der warmen Saison ein echtes Highlight. Gerade für Bergliebhaber, die nicht ganz so viel wandern wollen, gibt es hier zahlreiche Liftanlagen, die die allermeisten Höhenmeter ersparen. Eine Wohltat für geschundene Knie und die nicht ganz so gute Kondition.
AUSBLICKE ZUM NIEDERKNIEN
Auch wir nutzen gern mal das Liftangebot, weil es einen schnell an die schönsten Stellen bringt. Also vertrauen wir uns der Liftkette an, die uns mit Umsteigen hinauf zur Secada führt. Der Bergzug ragt nördlich über Gröden auf und ist bekannt für seinen grandiosen Ausblick auf die Geissler-Spitzen. Für den berühmten Blick entlang der nördlichen Felswände muss man tatsächlich nur ein paar Meter gehen. Da wir mit der ersten Kabine des Liftes ankommen und die Mitfahrer alle Gleitschirmflieger sind, können wir eine Zeitlang die Sicht allein genießen. Auf der einen Bergseite stauen sich Wolkenschichten und kriechen langsam über den Gipfel, während sich gegenüber ein schier endloser Steilabfall auftut. Doch der kaum in Worte zu fassende Ausblick ist nicht alles hier oben. Daher begeben wir uns auf eine Wanderung, die zur Piralongia-Hütte mäandriert. Zwei hornförmig aus der Landschaft ragenden Felsen bilden einen spektakulären Platz für eine kleine Pause, bevor’s weiter zur Hütte geht. Zurück wählen wir einen Abstecher zum kleinen Iman-Weiher, um anschließend über die Alm zum Lift zu gelangen. Das ist oft so bei uns. Finden wir einen See auf dem Weg, müssen wir irgendwie daran vorbei.