Aufgeblasen treibt es sich besser und vor allem auch sicherer – Auftriebskörper im Kajak oder Canadier sind ein wichtiger, häufig recht stiefmütterlich behandelter Teil der Sicherheitsausrüstung. Dabei kann für den schwimmenden Paddler viel und für das treibende Boot fast alles davon abhängen, ob es ausreichend Auftrieb hat. Grund genug, mal genauer ins Boot hineinzuschauen und mehr über diese unscheinbaren Helfer zu erfahren.
Die Vielzahl der Bezeichnungen, die auf dem Markt kursieren, spiegelt gleichermaßen die vielen Varianten wieder, in denen es sie gibt: Auftriebskörper, Spitzenbeutel, Float Bags, Stern Bags, Buoyancy Bags oder auch einfach Luftsäcke. Egal wie unterschiedlich ihr Design auch immer ist: Sie dienen demselben Zweck, nämlich das Boot schwimmend auf dem Wasser zu halten, wenn es nach einer Kenterung herren- oder damenlos auf dem Fluss treibt.
WOZU BRAUCHT MAN AUFTRIEBSKÖRPER?
Auftriebskörper im Canadier oder Kajak sollten aus Sicherheitsgründen auf jeden Fall zur Grundausstattung im Boot gehören, wenn man auf dem Wildwasser unterwegs ist. Je nach Situation können sie aber auch nicht schaden, wenn man nur auf dem See oder auf dem Meer paddelt. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, wie gut man selbst paddelt oder wie schwierig das Wasser ist, auf dem man unterwegs ist. Schließlich kann eine Vielzahl von zum Teil nicht beeinflussbaren Gründen zu einer Kenterung führen.
Auftriebskörper sorgen dafür, dass bei einer Kenterung nicht so viel Wasser ins Boot laufen kann und das Boot somit an der Wasseroberfläche treibt. Immerhin kann ein Kajak je nach Typ mehrere hundert Liter Wasser fassen. Zwar gehen die meisten vollgelaufenen Boote, bedingt durch die Bauart, nicht unter, verfügen aber eben auch nicht über genügend Auftrieb, um über der Oberfläche zu bleiben. Ein volles Kajak mit 300 Litern Volumen wiegt eben auch 300 Kilogramm mehr als normal und benimmt sich dementsprechend träge.
Kollidiert das Boot in der Strömung mit Felsen oder anderen Hindernissen, wird es schneller beschädigt. Bei einem Canadier gilt das natürlich umso mehr. Zusammen mit der Strömungsgeschwindigkeit wird ein Boot auch schnell zur Gefahr, wenn es zum Beispiel den Schwimmer trifft. Aber auch dem Helfer fällt es leichter, ein auf dem Wasser treibendes Boot ans Ufer zu bringen als ein vollgelaufenes.
DER RICHTIGE EINSATZ
Beim Kajak kommen die Auftriebskörper am Bug hinter die Prallplatte, am Heck hinter den Sitz. Hier kommt es darauf an, ob das Kajak einen Schaumkeil hat, der verfügbare Raum also geteilt ist oder nicht. Je nach Bauart benötigt man demnach entweder einen oder ein Paar Auftriebskörper. Leichtsinnigerweise wird oft auf den vorderen Auftriebskörper verzichtet, da man ihm weniger Bedeutung beimisst. Fatal, denn wenn das Wasser ins Boot läuft, sinkt die Spitze naturgemäß ab. Je nach Wassermenge im Boot treibt dieses dann aufrecht wie eine Kerze durchs Wasser.