Radeln auf der Grenzgängerroute Teuto-Ems
Grenzenlos genießen? Können Sie heute jeden einzelnen Kilometer der Grenzgängerroute Teuto-Ems: Sie entdecken Burgen und Schlösser, schlemmen Spargel und Schinken und erleben zwölf historische Städte und Dörfer im Osnabrücker Land, in Ostwestfalen-Lippe und im Münsterland. Dabei überqueren Sie mehrmals historische Grenzen und folgen alten Schmugglerpfaden und Handelswegen.
Abb.: Melanie Schnieders
Grenzenlos Reisen? Konnten die Menschen hier früher keineswegs. Von Versmold nach Bad Laer zum Beispiel flitzen Sie heute auf der Grenzgängerroute in null Komma nichts, denn die Gemeinden am Südhang des Teutoburger Waldes sind Nachbarn. Dennoch verband an dieser Stelle erst ab 1880 eine Chaussee die Königreiche Hannover und Preußen.
Schmuggler freilich kannten längst andere Wege, auf denen sie heimlich das mit hohen Zöllen belegte Bad Rothenfelder Salz nach Westfalen brachten. Dort veredelte es die viel gerühmten Schinken, die noch heute köstlich zum Glandorfer und Füchtorfer Spargel schmecken.
Die alten Grenzverläufe markieren noch immer Wehrbauten wie die Iburg hoch über Bad Iburg. Mehrfach erstürmt, wurde sie während der vergangenen 1.000 Jahre immerwieder neu errichtet, zur barocken Residenz der Osnabrücker Fürstbischöfe ausgebaut und ist heute ein Ort der Kultur, historischer Erkundung und gesunder Erholung – dank des modernen Kneipp-Erlebnisparks, der in diesem Jahr Teil der Landesgartenschau ist.
Zu den Grenzfestungen des Bistums gehörte auch Bad Laer, jetzt ein erholsames Heilbad mit idyllischem Kurpark. Drohte Gefahr, retteten sich die Bürger in den Griese Torn, den frühromanischen Kirchturm von St. Marien.
In den »Nachbarländern« entdecken Sie weitere Trutzbauten. Etwa das Wasserschloss Loburg in Ostbevern und die außergewöhnliche Doppelschlossanlage Harkotten in Füchtorf. Das ältere der beiden Herrenhäuser hat eine Barockfassade und Spuklegenden, die sich um das Bildnis der »Weißen Dame« ranken. Das jüngere ist in klassizistischem Stil erbaut und bislang ohne Gespenst. Geister und Ganoven, Schauermärchen und Schmugglerabenteuer, Historisches und Heiteres: Alle Legenden und Geschichten der Grenzgängerroute spinnen sich umdas alte Dreiländereck, an dem sich heute inmitten von Wäldern, Spargel- und Erdbeerfeldern nur noch zwei Länder treffen: Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Einst stießen hier die Grafschaft Ravensberg sowie die Fürstbistümer Osnabrück und Münster aneinander, später die Königreiche Preußen und
Hannover. Aber wie gesagt: Heute genießen Sie die Region grenzenlos. Unser Tipp: Besuchen Sie doch während Ihrer Tour die Landesgartenschau in Bad Iburg. Bis zum 14.Oktober 2018 tauchen Sie im Kneipp-Kurort in eine bunte, blumenreiche Welt ein.
Abb.: Franz Middendorf
Abb.: Melanie Schnieders
Infos zur Route:
Tourismusverband Osnabrücker Land e.V. | Tel. 0541/323-4567
service@osnabruecker-land.de | www.grenzgaengerroute.de