Via Algarviana – Einsame Trekkingtour im Süden Portugals

Weitab vom Trubel
Wanderin auf der Via Algarviana

Die Via Algarviana schlängelt sich auf einer Länge von 300 Kilometern durch das hügelige Hinterland der Algarve. Am Ende des Fernwanderwegs wartet das sturmumtoste Cabo de São Vicente, die felsige Südwestspitze des europäischen Festlands.

Wanderin auf der Via Algarviana
TEXT: JOACHIM ZELLER / BILDER: OLIVIA DIBELIUS, JOACHIM ZELLER

Wir sind zu spät. Als wir nach einem langen Anstieg auf den Cerro da Picota ankommen, setzt bereits die Dämmerung ein. Eigentlich soll man hier auf der mit 775 Metern zweithöchsten Erhebung der Algarve einen tollen Rundblick haben. Doch die Landschaft um uns herum ist schon diesig und grau verhangen. An klaren Tagen, heißt es, kann man bis in den Alentejo sehen. Auch das Meer ist kaum noch auszumachen. Und so unterlassen wir es, den kleinen Aussichtsturm zu besteigen. Nicht mal eine Ruhepause gönnen wir uns, obwohl wir bereits über zehn Stunden auf den Beinen sind. Der Abstieg zu unserem Etappenziel Monchique wird uns noch einmal eine Stunde kosten.

Bei Dunkelheit erreichen wir das Städtchen und haben Glück, noch offene Restaurants zu finden. Diese zehnte Etappe unserer Wanderung – es ist die Königsetappe auf der Via Algarviana – hat es in sich. 32 Kilometer und 1.300 Höhenmeter sind auf der Strecke von Silves nach Monchique zu bewältigen.

Durch ein Meer von Zistrosen-Blüten

Unsere Weitwanderung hat ihren Anfang anderthalb Wochen zuvor in Alcoutim genommen. Das schöne Städtchen liegt am Fluss Guadiana unmittelbar an der portugiesisch-spanischen Grenze im Hinterland der Algarve. Vor der Jugendherberge, in der wir übernachten, steht neben den Schildern der Via Algarviana (GR13) auch ein Schild des Jakobswegs, der von hier Richtung Santiago de Compostela führt.

Die ersten Etappen sind landschaftlich ungemein reizvoll. Die geschotterten Wege verlaufen durch abwechslungsreiche Regionen des mediterran anmutenden Vorgebirges des Barrocal. Neben Mandel-, Pinien-, Feigen-, Eichen- und Olivenbäumen säumen Unmengen von Zistrosen mit ihren leuchtend weißen Blättern die Wege. Bienen summen durch das Blütenmeer. Eine der Bienen hat es auf mich abgesehen und attackiert mich. Der Stich in den Oberarm tut ziemlich weh. Die Rötung braucht Tage, bis sie wieder verschwunden ist.

Gleich drei Flussläufe müssen am ersten Tag durchschritten werden, aber wegen des Niedrigwassers stellt das kein Problem dar. In den vergangenen Jahren gab es viel zu geringe Niederschläge. Die Staudämme, so hören wir und sehen es auch, müssten eigentlich nach dem Winter vollgelaufen sein. Doch sie zeigen jetzt schon bedenklich tiefe Pegelstände. Ein Portugiese sagt uns, dass das Wasser hier in der Region nur noch für zwei Jahre ausreichen könnte, wenn die erhofften Regenfälle weiterhin ausbleiben. Die Klimakrise, fügt er noch hinzu, geht auch an Portugal nicht spurlos vorbei.

Am zweiten Tag fallen uns besonders die Kakteen am Wegesrand ins Auge. War es gestern noch bedeckt, ist es fortan ein blauer Himmel, der uns anlacht. Aber leider steigen nun auch die Temperaturen auf 28 Grad. Viel zu warm für das Frühjahr. Von Stein zu Stein hüpfend, können wir einen weiteren Flusslauf, den Foupana, durchqueren.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 2/2025 des trekking-Magazins.
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