Im Rausch der Berge
Im Westen Österreichs liegt ein Sehnsuchtsziel für Radler, die hoch hinaus wollen – Vorarlberg. Aushängeschild ist die berühmte Straße hinauf zur Bielerhöhe. Darunter führen in den Bergtälern Radwege von Stadt zu Stadt. Den Kontrast bilden das Ufer des Bodensees und die weiten Blicke im Bregenzerwald.
Manche Filmfans spüren in jedem Streifen Fehler auf: Der James-Bond-Film „Ein Quantum Trost“ ist so ein Fall. In einer Szene jagt der Agent seiner Majestät das Böse durch das nächtliche Bregenz. Man sieht, wie sein Volvo über den kopfsteingepflasterten Stadtplatz braust. Doch die Verfolgungsjagd hat man in Feldkirch gedreht. Im realen Leben geht es dort beschaulich zu: Einheimische wie Touristen bummeln bei angenehmem Sommerwetter durch die mittelalterliche Altstadt. Sie setzen sich vor den Cafés und Restaurants an einen der Tische, lassen das Auge über die Fassaden der Bürgerhäuser wandern.
Bergeinsamkeit am Furkajoch
Radler haben in Feldkirch die Wahl: Zum Bodensee hinunterrollen? Richtung Montafon strampeln? Oder rüber in die Schweiz steuern? Die Entscheidung fällt auf eine Runde zum westlichsten Alpenpass Vorarlbergs – dem Furkajoch. Ein Radweg führt in den Nachbarort Rankweil. Dahinter geht es in Spitzkehren bergan. Die Finger greifen zu den Schalthebeln, suchen immer leichtere Gänge. Linker Hand ragt ein zerklüfteter Felshang auf. Gegenüber taumelt der Blick in die Tiefe, unten rauscht der schmale Fluss Frutz in seinem felsigen Bett. Die kaum befahrene Straße steigt höher, passiert Laterns und mit ihm dunkle Bauernhäuser. Lange Geraden wechseln sich mit steilen Haarnadelkurven ab. Rinder weiden auf den saftigen Juniwiesen.
Ab und zu knattern Motorr der vorbei. Ringsum ragen die grauen Gipfel wie ein Gebiss eines Urtiers auf. Bei Kilometer 21 lässt die Steigung nach. Am Straßenrand prangt an einer gemauerten Hütte der Schriftzug “Kiosk Furkapass 1760 m“. Geschafft! Auf der Abfahrt bestimmen weite Wiesen und Nadelbäume den Anblick. Ich rausche durch das UNESCO-Biosphärenreservat Großes Walsertal. Es kerbt sich in die Berge, flacher Boden ist rar. Wie der Name verrät, siedelten sich hier ab dem 13. Jahrhundert Bergbauern aus dem Schweizer Wallis an. Seit jeher prägen Weidewirtschaft und Heumahd das malerische Bild. Jetzt, im Bergfrühling, lacht das Herz: Auf den Mager- und Streuwiesen blüht es in allen Farben.
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