Komfortzelte für lange Treks
Zelte mit 150 Zentimeter Breite oder übergroßer Apsis bieten zwei Personen (oder Eltern plus Kind) auf längerer Tour viel Platz zum Ausbreiten und haben bei leichter Konstruktion (bis 3 kg) ein fürs Trekking noch akzeptables Gewicht und Volumen. Unsere Kaufberatung präsentiert einige aktuelle Modelle und gibt Tipps für die Auswahl des richtigen Zelts.
Wer länger als ein Wochenende mit Zelt unterwegs ist, der braucht für sein Wohlgefühl mehr als den spartanisch bemessenen Raum im typischen Zweimannzelt. Dann sollte man zum in Breite und meist Höhe geräumigeren Dreimannzelt greifen. Dieses muss kaum schwerer als die kleinere Version sein und sollte komplett mit Packsack und Reparaturset nicht mehr als drei Kilogramm wiegen, um die Zusatzlast erträglich zu halten. Leider bedeutet dies wegen der edleren, sprich leichteren und trotzdem robusten Materialien in der Regel einen höheren Preis als bei 20 bis 50% schwereren Alternativen.
Da das Wetter auf Wochentreks vor allem in den mittleren (z.B. Deutschland) und nördlichen (z.B. Norwegen), aber auch in den fernen südlichen (z.B. Neuseeland) Breiten kaum kalkulierbar ist, muss man damit rechnen, dass man sein Zelt eventuell im strömenden Regen aufstellt. Modelle, bei denen man Überzelt (ÜZ) und Innenzelt (IZ) an einem kompletten Stück aufbaut, das IZ also trocken bleibt, sind deshalb bei Wochentreks sehr beliebt. Sie haben aber gegenüber Zelten mit luftigen Moskitonetzflächen und nur bei Regen oder als Sichtschutz übergeworfenem ÜZ den Nachteil, dass sich bei warmen Temperaturen innen die Wärme staut. Der bei Komplettzelten mögliche Aufbau nur des Überzelts ohne Boden macht nur in mückenfreien Regionen oder Zeiten sowie auf sauberem Untergrund oder mit Unterlage Sinn (zu fast allen Modellen gibt es Schutzunterlagen).
Zeltdaten
Die inkusive Packsack gemessenen Zeltgewichte lagen zwischen ultraleichten 2 kg für das dünnwandige Großzelt von Helsport (3 Personen + Vorraum) und noch akzeptablen 3 kg für das robuste 2-Personen-Extremzelt von Salewa. Zwei übergewichtige 2-Personen-Zelte sind wegen ihres zusätzlichen Vorraums in dieser Übersicht. Die Packmaße sind bei den meisten Zelten gerade noch Trekkingrucksack-kompatibel: Üblich waren gemessene 5 bis 7 cm Länge. Nur bei Helsport betrug die Packsacklänge 40 cm, was sogar in einen größeren Normalrucksack passt. Bei größerer Stangenlänge (Packsack teils länger) bleibt auch beim voluminösesten Rucksack nur übrig, die Zeltstangen herauszunehmen und an den Kompressionsriemen seitlich am Rucksack zu fixieren (Tatonka, MSR, Wechsel). Die gemessenen Raummaße der Innenzelte zeigten trotz äußerlich großer Konstruktionsunterschiede nur relativ geringe Unterschiede: mindestens 210 cm Länge für normale Schlafsacklänge, für Große bis 225 cm, jeweils bis zu einer Fußfreiheit von 20 cm Höhe; ca. 160 cm Breite (Nordisk 180 cm), was potentiell drei breiten Isomatten nebeneinander entspricht (außer langes Salewa, Vorraumzelte Vango + Wechsel); und 103 cm Maximalhöhe für ausreichende Kopffreiheit, die normalerweise nach hinten auf 90 bis 80 cm abfällt. Tatonka, Exped und MSR sorgen mit ca. 110 cm für beste Kopffreiheit (Jack Wolfskin läuft zu spitz zu).