Värmland

Wo sich Elch und Biber »Gute Nacht« sagen

Die schwedische Region Värmland wird geprägt von über 11.000 Seen und ebenso vielen Flüssen und Bächen. Dazwischen liegen endlose Wälder, in denen man auf mehrtägigen Wanderungen oder auf Tagestouren Elchen und Bibern begegnet und Spuren von Wolf und Luchs entdeckt. Die Region an der Grenze zu Norwegen bietet allein im Naturreservat Glaskogen über 300 km an gut markierten Wanderwegen. Und auch im übrigen Teil der historischen Provinz finden sich überall die so genannten Värmlandsleder, mit einem Gütesiegel ausgezeichnete Tages- oder Mehrtageswanderwege. Annika Müller stellt die in Deutschland noch nicht so bekannte Region vor.

Text/Bilder: Annika Müller

»Ich habe versucht, einen Ort zu schaffen, an dem ich selbst gerne leben würde«, sagt Thomas Petersson, der, wie in Schweden üblich, nur beimVornamen genannt werden will. In der unberührten Natur Värmlands, in der er aufgewachsen ist, hat er mitten imWald am Ufer des Eldansees kleine Hütten, Baumhäuser und sogar ein schwimmendes, nur mit dem Boot erreichbares Häuschen errichtet – für Gäste, die wie er selbst die Einsamkeit lieben und der Natur ganz nah sein wollen.

Thomas ist kein Mann großer Worte und es fällt ihm sichtlich schwer, viel über sein Naturdorf »Naturbyn« zu erzählen, erst recht gegenüber einer Journalistin. Denn einerseits will Thomas das kleine Paradies, das nur eine Autostunde von Karlstad entfernt liegt, mit vielen Gleichgesinnten teilen, andererseits sollen aber auch nicht zu viele Menschen davon erfahren.

»Ach, das ist nichts Besonderes«, sagt der bodenständige Värmländer mit typisch schwedischem Understatement, wenn man ihn für ein liebevolles Detail oder eine besonders gut umgesetzte Idee lobt. Gusseiserne Kaminöfen und Petroleumlampen, liebevoll geschreinerte Betten und Tische, Blumensträuße und Häkeldeckchen sorgen in den Hütten für Wohlfühlatmosphäre, eine gefasste Quelle bringt das frische Wasser direkt an die Kochhütte. Als Teller dienen Baumscheiben, die man hinterher, statt sie abzuwaschen, direkt ins Feuer wirft. Einfach, aber genial, wie alles in »Naturbyn«.

Kanus, Paddel und Schwimmwesten liegen am Ufer bereit, damit die Gäste jederzeit nach Lust und Laune in See stechen können. »Man soll sich hier absolut frei fühlen«. Man könne, wie Thomas mit einer ausholenden Geste aufs Wasser hinaus erklärt, von hier aus viele der über 11.000 Seen Värmlands, die alle miteinander verbunden sind, erreichen. Tausende Kilometer an Wasserwegen durchziehen die historische Provinz an der Grenze zu Norwegen. Er selbst sei schon nach Karlstad und bis zum Binnenmeer Vänern, dem größten See Schwedens und drittgrößten See Europas, gepaddelt. Bei aller Wortkargheit hat Thomas dabei durchaus Humor, wenn auch einen sehr speziellen: »Das ist der Topf, in demich abends immer Frauensuppe koche«, erklärt er uns, einer rein weiblich besetzten Gruppe, als wir an einem großen Bottich vorbeigehen. In dem rustikalen Jacuzzi, unter dem man Feuer entfachen kann, entspannt man vor der Traumkulisse des Sees, in dem sich das Schilf, der Wald und jede einzelne der abertausend gelben Seerosen spiegeln.


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Das Passwort (eine PIN-Nummer) zum kostenlosen Download des GPX-Tracks finden Sie in der aktuellen trekking-Ausgabe (3/2017) auf Seite 5 (Inhaltsverzeichnis), ganz rechts unten. Die GPS-Daten wurden von unseren Autoren und dem Verlag erfasst und nach bestem Wissen überprüft. Abweichungen oder Fehler können allerdings nicht ausgeschlossen werden, da sich zum Beispiel auch die Gelände-Situationen zwischenzeitlich verändern können. Sachverstand in der Beurteilung der jeweiligen Gegebenheiten vor Ort ist also unabdingbar.


Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 03/2017.

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