Flusstrekking am Lauf des Lech

Moderate Langstrecke vom Formarinsee nach Füssen
Forach Lechweg

Rund um den Formarinsee quillt es aus den Hängen. Dort, im Lechquellengebirge, entspringt der Lech – einer der letzten wilden Flüsse in den nördlichen Alpen. Auf 125 Kilometern folgt ihm der Lechweg. Bis zum Lechfall in Füssen sehen und hören Trekkende, wie er auf dem Weg vom Hochgebirge ins Alpenvorland sein Gesicht verändert.

Forach Lechweg
TEXT/BILDER: BEATE WAND

Ein Murmeltier pfeift. Verschwindet in seinem Loch, steckt den Kopf neugierig wieder hinaus. Oben, am Rauhen Joch, taucht zwischen Nebelschwaden die Freiburger Hütte auf. Unten werfen zwei Angler ihre Leinen aus. In den Formarinsee. Glasklar glänzt die Forelle über ihrem leuchtend-orangenen »Kaviar « auf einem Tuch am Ufer. Aus dem See schmecken sie am besten, versichern die beiden, im Bach hätten sie festeres Fleisch. Seit fünfzig Jahren fahren die Hobbyangler eine Stunde aus Landeck hier hinauf, weil es so schön ist. »Am Wasser muss man zur Ruhe kommen«, sagt der Weißhaarige und lacht freundlich, »das Beste gegen Stress!«

Seit es den Lechweg gibt, kämen mehr Wanderer, berichten die Angler. Über die ganze Saison, vom Frühjahr bis zum Herbst. Bis zum Lechfall in Füssen legt der Weg 125 Kilometer zurück und verliert 1.000 Höhenmeter. Zwar zieht er auf seinen sechs bis acht Etappen auch einige Male auf die unteren Hänge, doch bleibt das Terrain moderat. So eignet sich dieser Weitwanderweg auch für Trekking-Neulinge. Selbst ohne alpine Erfahrung können sie dem Lauf des Lechs folgen – durch seine Bergwelt bis ins Voralpenland.

Nach der Schneeschmelze, so berichten die Angler, gleiche das ganze Gebiet einer riesigen Badewanne. Überall sprudeln kleine Quellen aus dem Gras. Sie speisen den See. Der Formarinbach, einer von zwei Lech- Quellflüssen, entspringt vermutlich an den rötlichen Liaskalk-Hängen der Roten Wand. Als zweithöchster Gipfel des Lechquellengebirges türmt sie ihre 2.704 Meter über dem jadegrünen Auge des Formarinsees. Dort beginnt der Lechweg, an der Endstation des meist vollbesetzten, blauen Wanderbusses, der seine Fahrgäste auf 1.800 Meter schaukelt und kurz vor dem See ausspuckt. Auch wenn der Weitwanderweg gleich zurück zum Lech strebt, lohnt es sich, Extra-Zeit für die erste Etappe einzuplanen und noch eine Runde um den Hochgebirgssee zu drehen. Um es den Anglern gleichzutun und nach der Ölsardinenfahrt erst mal runterzukommen.

Vom See stolpert der Pfad abwärts über weitläufige Almwiesen, auf denen unzählige helle Kalksteinbrocken einem ein Beinchen stellen wollen. Nach einer Weile gesellt sich ein zart plätscherndes Rinnsal hinzu. Hopst über bemooste Steine. Verbreitert sich. Gluckst, rauscht, stürzt größere Felsstufen hinunter. Zu einem stattlichen Band angeschwollen, tost der Formarinbach unter hohen Schotterwänden, umkurvt schlanke Fichten und vereinigt sich mit dem Spullerbach. Am Ufer gegenüber schreiben kleine Steine ein Wort ins Gras: »Lech«.

Den vollständigen Beitrag, mit eindrucksvollen Bildern und allen Infos zur Tour, lesen Sie in der Ausgabe 4/2025 des trekking-Magazins.
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