Radfahren in Bayern – Wie von Sinnen

Entschleunigen auf dem fränkischen Sinnesradweg
Radfahrerin auf dem Sinnesradweg in Bayern

Unsere Autoren Silke Rommel und Thomas Rathay radelten den Sinnesradweg in Franken. Die Wetterentwicklung trug dazu bei, dass insbesondere das Fühlen, mit zahlreichen Regentropfen auf der Haut, ungeplant stark beansprucht wurde. Für alle anderen Sinne hielten die 14 installierten Sinnesstationen plus Sehenswürdigkeiten entlang des Rundkurses einige Eindrücke parat.

Radfahrerin auf dem Sinnesradweg in Bayern
TEXT: SILKE ROMMEL BILDER: THOMAS RATHAY

“Die Etappen führen durch kleine Ortschaften, unaufgeregte Landschaften, und es ist häufig einfach ganz wunderbar still. Für uns bedeutete das Entschleunigung ab dem ersten Kilometer!”

Wenn eine Region einen Sinnesradweg ins Leben ruft, dann gibt es sicherlich auch ein reichhaltiges Angebot an regionalen Spezialitäten und Gaststätten entlang der Strecke.« So war mein Gedanke, und bereits auf der Anfahrt lief vor meinem inneren Auge ein appetitanregender »Kulinarikfilm« ab: Krosses Schäufele, der fränkische Nationalbraten, umgeben von Kniedla (fränkischer Kartoffelkloß), gebackener Karpfen, Schlachtplatte und viel mehr spielten darin die Hauptrolle. Ich sollte nicht enttäuscht werden. Trotz E-Bike-Antrieb war unser Kohlenhydratspeicher immer prall gefüllt und regelmäßiges Auffüllen kein Problem – für die Fahrradakkus übrigens auch nicht.

Gelassenheit auf dem Sattel

Mit der Regionalbahn gelangen wir zum offiziellen Einstieg in Schnaittach; hier erwartet uns gleich die erste Sinnesstation am See, ein Fernrohr, mit dem wir die Festung Rothenberg ins Visier nehmen. Den Besuch der mächtigen Anlage haben wir an unserem letzten Tourentag als Zugabe eingeplant. Wir schwingen uns auf den Sattel und sind gespannt, was es auf dem Radweg zu entdecken gibt. Wir radeln durch Hedersdorf, Simmelsdorf, Hüttenbach, »Übertourismus « ist da ein Fremdwort. Wiesen und Felder sind Trumpf und wir erfreuen uns am »gelben Rausch« von blühenden Rapsfeldern, Hahnenfuß und Schlüsselblumen. Die in der Fränkischen Schweiz typischen Karsthöhlen begleiten diesen Abschnitt. Eine weitere Sinnesstation, ein Waldsofa und ein Hörrohr begrüßen uns: Wer aus dem hektischen Alltag kommt, wird auf diesem Radweg eingeladen, ganz bewusst im Hier und Jetzt anzukommen und dem Vogelgezwitscher und Insektensummen zu lauschen. Mein Gedankenkarussell hat jedenfalls schon deutlich an Geschwindigkeit verloren.

In Neuhaus steuern wir die Gaststätte Falkenlochbräu an; der auf Sri Lanka geborene Pauli hat diese nach 12 Schlummerjahren 2020 wieder zum Leben erweckt. Auf dem Haus liegt ein altes Braurecht und so braut der gelernte Koch rund viermal im Jahr das Kommunbier, auch Zoiglbier genannt. Das untergärige Bier wird nach dem Reinheitsgebot hergestellt, gärt im offenen Bottich im Felsenkeller, bevor es abgefüllt wird. Wir probieren in der urigen Gastwirtschaft das würzige, bernsteinfarbene Bier und lernen: Es wird so lange nachgeschenkt, bis der Bierdeckel auf dem Glas liegt. Wir drücken dem enthusiastischen Pauli die Daumen, dass sein Wunsch, im Falkenlochbräu wieder eine lebendige Wirtshauskultur zu etablieren, in Erfüllung geht! Ab Neuhaus schlängelt sich der Radweg entlang der idyllischen Pegnitz; ein Barfußpfad animiert uns, die Fußsohlen zu beleben und macht uns fit für den heutigen Etappenabschluss.

Den ganzen Artikel, mit atemberaubenden Bildern und Reiseinformationen, finden Sie in der Ausgabe 1/2025 des e-bike TOUREN Magazins.
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