Der Telegraphenradweg – Von Berlin nach Koblenz

Quer durchs Land
Zwei Radfahrende vor einem Telegraphen

Der über 800 Kilometer lange, überregionale Telegraphenradweg ist eine informative Reise in die Vergangenheit: Der Radfernweg erinnert an die Anfänge der modernen Kommunikation.

Zwei Radfahrende vor einem Telegraphen
TEXT/BILDER: MAXIMILIAN SEMSCH

“Der Telegraphenradweg hat mir nicht nur landschaftlich gut gefallen, sondern war gleichzeitig auch eine Unterrichtsstunde im Fach Geschichte.”

Ich stehe mitten in Berlin auf dem Alexanderplatz. Mein Rad ist gepackt, und ich bin startklar für die nächste Fahrradtour. Noch schnell eine WhatsApp-Nachricht an meinen Kumpel in Goslar, den ich in ein paar Tagen besuchen werde. Vom Senden der Nachricht bis zum typischen »Pling«, das gleich in Goslar ertönt, vergehen gerade einmal 200 Millisekunden – kaum wahrnehmbar. Für unsere Vorfahren im 19. Jahrhundert wäre diese Geschwindigkeit jedoch kaum vorstellbar gewesen. Damals gab es noch keinen Strom, keine Handys, keine drahtlose Kommunikation. Und dennoch: Die Menschen fanden Wege, um über weite Strecken miteinander zu kommunizieren.

Wie sie das schafften? Das will ich auf meiner Reise auf dem Telegraphenradweg herausfinden – eine beeindruckende Strecke von Berlin nach Koblenz, die den historischen Pfaden des preußischen optischen Telegraphen folgt. Was viele heute vergessen haben: Vor den Telegrafen mit Leitungen und elektrischem Strom nutzten die Menschen ein rein visuelles System – die optische Telegraphie, bei der Nachrichten durch sichtbare Zeichen übermittelt wurden. Über 800 Kilometer verläuft der Radweg entlang der Relikte einer der ersten Fernkommunikationssysteme des Landes. Auf Türmen und Hügeln standen damals Telegrafenstationen, die durch große mechanische Zeichen Nachrichten übermittelten – eine Art früher Vorläufer unserer modernen digitalen Kommunikation.

Ich lasse die Berliner Stadtgrenze schnell hinter mir und erreiche nach einigen Stunden die Landesgrenze zu Brandenburg. Die flachen, weiten Felder breiten sich vor mir aus, während sich der Himmel in einem satten Blau über die Landschaft spannt. Der Radweg führt mich vorbei an kleinen Dörfern, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Hier draußen kann ich mir kaum vorstellen, wie schwierig die Kommunikation im 19. Jahrhundert gewesen sein muss, als man in Windeseile Nachrichten über weite Entfernungen schicken wollte – und das ohne Strom und moderne Technik.

Nach einer kurzen Pause an einem kleinen Gasthof setze ich meine Reise fort und erreiche bald die erste Station des alten Telegraphensystems. Ein unscheinbarer Hügel, doch damals eine der vielen Schaltstellen der optischen Telegrafie.

Den ganzen Artikel, mit atemberaubenden Bildern und Reiseinformationen, finden Sie in der Ausgabe 1/2025 des e-bike TOUREN Magazins.
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