Zehntägige Tour durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

Im Rausch der wilden Stille

In Finnlands Nordosten liegt der Urho-Kekkonen-Nationalpark. Auf 2.550 Quadratkilometern hat man hier jede Menge Platz für kleinere oder größere Wanderabenteuer in der abwechslungsreichen Landschaft Lapplands. Das riesige Fjellgebiet bietet gerade in der östlichen Wildniszone viele Möglichkeiten für anspruchsvolle Trekkingtouren. Wer allein Richtung russische Grenze durch die Wälder wandert, lässt den lauten Alltag weit hinter sich.

TEXT/BILDER: HUBERTUS STUMPF

Der Start meines lappländischen Abenteuers hat erst mal so gar nichts von Waldeinsamkeit: Als ich in Saariselkä, am Rand des Urho-Kekkonen- Nationalparks, aus dem Bus steige und meinen Rucksack schultere, werde ich von unzähligen schweren Motorrädern bedröhnt. Der beliebte Wintersportort im Nordosten Finnlands, mit seinen Bettenburgen und Skiliften, ist offenbar gerade Schauplatz eines Biker-Treffens.

Im Motorendonner und Abgasgestank kann ich jetzt nur ahnen, was ich in zwei Wochen wissen werde: Eine lange Wanderung zwischen den Wäldern, Seen und Bergen von Finnisch-Lappland ist ein Gang in die Stille. Ein Rausch ganz eigener Art: Er betäubt nicht, sondern schärft mit jedem Schritt mehr die Sinne für diese wilde Landschaft jenseits des Polarkreises. Und er lässt auch nicht vergessen, sondern bietet im Gegenteil jede Menge Stoff für unvergängliche Erinnerungen.

Der Plan: eine etwa 150 Kilometer lange, vielfach gewundene Schleife ostwärts und dann auf einer nördlicheren Route wieder zurück nach Saariselkä. Ein Grenzgang in dreifacher Hinsicht: Der Sommer weicht langsam dem Herbst. Ich bin zum ersten Mal nördlich des Polarkreises unterwegs. Und ich möchte bis an die russische Grenze laufen.

Dazwischen nur Wälder, verträumte Seen und ungebändigte Flüsse, weiter im Osten kahle Hügel. Ich bin allein unterwegs und trage alles für zehn Tage im Rucksack, geschlafen wird im Zelt – beschwerlich, aber auch befreiend! Was und wer wird mir hier begegnen? Was werden diese Einsamkeit und Stille, so ganz anders als das Alltagsgetöse daheim, mit mir machen?

Bald lasse ich die letzten Häuser von Saariselkä hinter mir und verschwinde im Wald. Das Geknatter der Feuerstühle ebbt ab und weicht jener Stille, die ich mir ersehnt hatte. Nur ganz leise rauscht manchmal der Wind in den Wipfeln, ab und zu ruft ein Vogel. Letzter Außenposten der Zivilisation ist das Fjellzentrum in Kiilopää. Im kleinen Café noch ein Stück Kuchen, bevor ich für die nächsten Tage aus dem Rucksack leben werde. Sieben Kilogramm »Fressalien« schleppe ich mit, die Rucksackwaage neben dem Pfad zeigt 21 Kilogramm.

Ostwärts durch die Waldwildnis

Am zweiten Tag verlasse ich die Kernzone des Urho- Kekkonen-Nationalparks rund um Saariselkä. In ihr musste ich auf den markierten Wegen bleiben und Wildzelten ist hier nur eingeschränkt erlaubt. Aber ostwärts der Kernzone erstreckt sich eine riesige Waldwildnis mit unmarkierten Pfaden und ein paar einfachen Unterkunftshütten für Selbstversorger. Hier beginnt das eigentliche Abenteuer, denn nun werde ich weitgehend auf mich allein gestellt sein.

Den vollständigen Beitrag, mit eindrucksvollen Bildern und allen Infos zur Tour, lesen Sie in der Ausgabe 4/2025 des trekking-Magazins.
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