Irland bietet eine wilde Natur und zahlreiche Optionen für Outdoorsportbegeisterte. Hanna und Luis, beide passionierte Mountainbiker, machten sich im Campervan auf den Weg.
»Coolaney ist so cool!«, unsere Reisebegleiterin Hanna strahlt mit der irischen Sommersonne um die Wette, als sie spätnachmittags ihren Einkehrschwung in den Parkplatzschotter des Trail-Centers schmirgelt. Bike abspritzen, im Campervan verstauen – und ab zum Feierabendbierchen! Gemeinsam mit ihrem Freund Luis will sie zehn Tage lang den Wilden Westen Irlands erleben, mal ganz entspannt im Camper, mal aktiv auf dem Mountainbike.
Irlands jüngstes Trail-Center steht bei den beiden ganz weit oben auf der Bucket List. Trail-Center sind die Antwort der Angelsachsen auf Wanderweg-Geholpere in den Alpen: kunstvoll gebaute Singletrails, bei denen der Fahrspaß wichtiger als fahrtechnische Schwierigkeit ist. Lifte? No, thanks! Wer runter will, muss aus eigener Kraft hoch. Trail-Center schießen in England, Schottland und Irland seit einigen Jahren wie Pilze aus dem Boden. Kein Wunder, bei dem unschlagbaren Spaß-Leistungs-Verhältnis! Bestes Beispiel: Coolaney. Ob jung oder alt, Kumpels oder Familien, Neuling oder Profi – dieses Trail-Center ist nicht nur sehr abwechslungsreich, es bietet auch fantastische Blicke aufs Meer. Hier oben im typisch irischen Heideland der Ox Mountains wissen Hanna und Luis gar nicht, wohin sie schauen sollen: hinab in die Sligo Bay? Das gleichnamige Kleinstädtchen im Nordwesten der Insel ist nicht nur berühmt für seine hohe Pub-Dichte, sondern hat auch das Zeug dazu, Irlands Hauptstadt für Outdoor-Abenteuer zu werden. Oder sollen sie gen Norden, Richtung Donegal schauen, zu den Klippen von Slieve League? Dort wollen die beiden im Campervan morgen hinfahren. Die beeindruckenden Steilfelsen bieten nicht nur fantastisches Fernsehen über den Atlantik, dort befindet sich auch ein berühmter Eiswagen am Klippenrand.
Sligo oder Slieve League? Die Entscheidung wird auf später vertagt, denn während der Abfahrt gilt: Lieber nicht ablenken lassen! Sonst endet der rhythmische Hüftschwung hinab zum Parkplatz womöglich im Heidekraut.
BERG- ODER BEACHLIFE?
»Ab zum Strand«, sagt Luis und steuert den Campervan gen Norden. Ziel: Strandhill. Keine halbe Stunde später finden sich die beiden in einer anderen Welt wieder. Einer Welt aus Sandstrand, riesigen Wellen, Surfern und Beachlife à la Biarritz. Exactly the place to be! So schmeckt vielfältiger Urlaub: vormittags einsame Küstenstraßen unter die Reifen nehmen und vielleicht die ein oder andere Welle surfen, nachmittags über die Schmalwege im Trail-Center düsen und abends der Sonne beim Eintauchen in den Atlantik zusehen. Aber erst noch im Schatten des Knocknarea Mountains bei Mammy Johnston’s ein Eis schlecken – angeblich das beste Irlands.