Ganzjährig milde Temperaturen machen die spanische Region zum idealen Campingziel
Valencia, ein Campertraum: Die Temperaturen liegen schon im Frühjahr um 20 Grad herum, sonnige Tage laden zum Baden an den außerhalb der Sommersaison menschenleeren Stränden ein. Die Campingplätze an der Küste und im bergigen Hinterland sind zahlreich und bleiben teilweise sogar ganzjährig geöffnet.
Orangenhaine so weit das Auge reicht, dunkles Grün mit orangenen Pünktchen. Dahinter blitzt das tiefblaue Meer. In den höheren Lagen schillern silbern die Oliven. Egal, wohin man in der Autonomieregion im Osten Spaniens reist, die Landschaft ist mit ihrer Kombination aus Bergen, landwirtschaftlich genutzten Senken und den endlosen Stränden einzigartig schön.
Die spanische Provinz Valencia ist ein ideales Ziel für Camper. Das Mittelmeer sorgt das ganze Jahr über für ein mildes Klima. Bis zu 1.500 Meter hohe Gebirge locken mit schroffen Kalksteinwänden, tiefen Schluchten, Hängebrücken, Aquädukten und steilen Gipfeln; die Küste mit romantischen Fischerdörfern, römischen und mittelalterlichen Festungen und Burgen, Sandstränden und Felsbuchten.
Man kann sich für Erholung und Ruhe entscheiden. Außerdem ermöglicht die gute Lage der Campingplätze viele Aktivitäten: So kann man beispielsweise die historischen Zentren der Provinzhauptstädte erkunden. In der Autonomen Region Valencia befinden sich zudem zauberhafte Gemeinden, manche zugehörig zum Netzwerk der schönsten Orte Spaniens (Los Pueblos más Bonitos de España).
Die Provinz Castelló zum Beispiel empfängt ihre Gäste mit dem Ort Peñíscola, einer der schönsten historischen Altstädte der Provinz. Gelegen auf einer Halbinsel, die nur durch einen dünnen Streifen Land mit dem iberischen Festland verbunden ist, bietet der Hafenort auf allen Seiten fantastische Badestrände. Zum offenen Meer hin schützt sich die Ortschaft durch gewaltige Felsklippen.
Ein Spaziergang durch die verwinkelten Altstadtgassen kann ganz schön anstrengend sein. Die romantischen Kopfsteinsträßchen winden sich den Steilhang hinauf und bieten in alle vier Himmelsrichtungen Ausblicke aufs Wasser. Der Höhepunkt ist die Kirchenfestung aus dem 14. Jahrhundert, die 64 Meter über dem Meeresspiegel liegt und Aussichten über hunderte von Kilometern Küstenabschnitte nach Norden und nach Süden, den neueren Teil des Ortes sowie unendliche Olivenhaine, Orangenplantagen, Mandelfelder und Kiefernwäldchen im Inneren Valencias bietet.
Dabei ist Peñíscola perfekt auf die Bedürfnisse von Campern eingerichtet: Sieben Campingplätze stehen zur Auswahl. Der Camping Eden ist zentral gelegen und punktet mit einem riesigen Swimmingpool. Wer es ruhiger mag, der findet mit dem Camping Ribamar den idealen Platz. Dieser liegt umgeben vom Naturschutzgebiet Sierra d‘Irta südlich von Peñíscola. Der 12.000 Hektar große Naturpark, der auf Valencianisch Serra d’Irta und auf Spanisch Sierra de Irta heißt, liegt im Nordosten der Provinz Castelló zwischen Peñíscola und dem hübschen Fischerdörfchen Alcossebre. Der Naturpark ist vor allem bekannt für sein enormes Vorkommen an See- und Zugvögeln.
Oberhalb der Ortschaft, die auf Valencianisch Benicàssim und auf Spanisch Benicasim heißt, lädt der nette Campingplatz El Azahar zur Übernachtung mit Meeresblick ein. Von hier aus führen ausgedehnte Wanderungen durch den Naturpark Desert de les Palmes, der anders als es sein Name (»desert« heißt »Wüste«) nahelegt, kein totes Land ist, sondern ein Gebirge.
Die Provinz Valencia bietet zig weitere interessante Reiseziele: Nordwestlich von Valencia, im Landkreis Chelva, liegt das Massiv der Peña Cortada. Im Umkreis des Gebirges hat der Landkreis zahlreiche sogenannte »zonas de acampada libre« eingerichtet. Hier kann man sich mit dem Wohnmobil oder Zelt kostenfrei hinstellen. Hierzu gehört die zona de acampada Era Cavera, zona de acampada El Remedio oder die zona de acampada Jórgola.
Eine der attraktivsten und gleichzeitig einsamsten Wanderrouten der Region Valencias führt von der Ortschaft Calles aus über das Aquädukt aus der Römerzeit und entlang alter Kanäle, die spektakulär über eine enge Kluft und an ihren Wänden entlang laufen. Immer wieder geht es hinein in Tunnel, Höhlen und auf Aussichtspunkte wie den Torre Castro. Der Höhepunkt der Tour ist aber das 36 Meter lange und 33 Meter hohe Aquädukt, das sich seit 2000 Jahren über die Schlucht barranco de la Cueva del Gato spannt, um den Ort Sagunt/Sagunto mit Wasser zu versorgen. In der Nähe von Sagunt bietet sich eine Übernachtung auf dem Campingplatz Puzol an.
Eine Wanderung, von der aus man immer wieder neue Blickwinkel auf atemberaubende Steilwände hat, ist die elf Kilometer lange Tour durch die Cañones del Júcar. Auch hier findet sich ein kostenfreier Stellplatz in der Nähe: Die zona de acampada Los Botijos.
Auch der Weintourismus spielt eine große Rolle in Valencia. Es gibt wohl kaum einen besseren Abschluss eines Campingurlaubs, als bei einem Glas Valencianerwein zu beobachten, wie sich das Meer im Abendlicht zuerst rötlich-golden verfärbt. Der Sonnenuntergang klingt sanft mit lila und silbernen Tupfern auf den Wellen aus. Er fällt hier auf der Ostseite der iberischen Halbinsel undramatisch und bescheiden aus und entspricht so ganz dem Charakter der Valencianer.
Mehr Infos unter:
https://www.campingscomunidadvalenciana.es/de/
https://enoturismo.comunitatvalenciana.com/enoturismo-comunitat-valenciana
ANREISE
Mit dem Flugzeug: Von mehreren deutschen Flughäfen gibt es Direktflüge nach Valencia und Alicante, mit Umstieg auch nach Castellón.
Mit dem PKW oder Wohnmobil: Benicàssim, Oropesa del Mar, Sagunt, Valencia Stadt und Gandia erreicht man über die AP7 Valencia.
Mit der Bahn: Schnellzüge des spanischen Bahnunternehmens »Renfe« fahren z. B. von Madrid oder Barcelona nach Valencia. Tel. +34 902 320320, renfe.com
Mit dem Bus: Autobusse des Unternehmens »Autos Mediterráneo« fahren die Ortschaften Benicàssim und Oropesa del Mar an. Tel. +34 964 220054 autosmediterraneo.com
BESTE ZEIT
Die Region Valencia ist mit ihrem milden Mittelmeerklima ein ganzjähriges Reiseziel. Im Winter ist vor allem der heftige Nordwestwind »Tramuntana«, im Sommer sind die hohen Temperaturen zu berücksichtigen.