Checklist Wintercamping – Aufgaben vor, während und nach der Reise

Die Camper-Saison verlängern und den Winter nutzen – immer mehr Wohnmobilisten genießen den Traum in Weiß und lassen deshalb ihr Gefährt ganzjährig angemeldet. Warum ist Wintercamping so anders und was ist zu beachten? Petra Lupp weiß Rat und gibt Tipps.

TEXT: PETRA LUPP / Abb. Adria

Ob nun Sommer oder Winter – jede Wohnmobilreise ist auf ihre besondere Art schön, mit Erlebnissen angereichert und bei richtiger Planung und Vorbereitung zugleich erholsam. Für viele ist Winterzeit zugleich Genuss- und Ruhezeit! Eingekuschelt in einer warmen Decke und mit einer dampfenden Tasse Tee oder Kaffee sowie einem guten Buch ist die Sitzecke im Wohnmobil genau der richtige Ort, um nach dem Schneespaziergang zu entschleunigen und sich aufzuwärmen. Damit es im Camper so gemütlich zugeht, hilft diese Checkliste mit den Aufgaben vor, während und nach der Reise.

W-FRAGEN HELFEN
Die W-Fragen gewinnen bei der Planung einer Winterreise eine besondere Bedeutung: Wer, wann, wohin, wie und was? Das Warum dürfte klar sein: Vorfreude auf einen entspannten Winterurlaub!

  • Wer? Welche Personen und eventuell Tiere kommen mit? Unterschiedliche Bedürfnisse nach Frei- und Stauräumen beeinflussen das Zusammenleben auf engstem Raum. Gerade im Winter findet das Leben drinnen statt. Verschiedene Ansprüche an Ruhe oder Action führen zu Kompromissen. Zudem wirkt sich die Anzahl der Mitreisenden auf die Menge an Winterkleidung, Sportausrüstung und Equipment und den dafür benötigten Stauraum aus. Reisedauer und die vor Ort geplanten Aktivitäten sind weitere Faktoren. Auch wenn es nervig klingt, das Abwiegen zusätzlicher Gegenstände zu Hause ist sinnvoll, im Hinblick auf die maximale Zuladung inklusive Achslast des Fahrzeugs.

  • Wann? Während der Hochsaison, also an Weihnachten, Silvester oder Fasching, oder während lokaler Veranstaltungen sind beliebte Plätze oft schon mehrere Monate im Voraus ausgebucht. Dann bietet es sich an, Stellplätze anzusteuern, die weniger stark frequentiert sind. So findet man auch bei nachmittäglicher Anreise noch einen schönen Übernachtungsplatz. Empfehlenswert ist es, frühzeitig fest zu reservieren oder sich im Vorfeld einen Ausweichplatz zu notieren, um flexibel und stressfrei reagieren zu können.

  • Wohin? Das Zielgebiet, seine Beliebtheit, die Anfahrtszeit sowie die Vorschriften an die Fahrzeugausstattung bestimmen den Umfang der Vorbereitungen und den Zeitpunkt, wann man mit ihnen starten muss. Geht es an bekannte Plätze, kann die touristische Highlight-Recherche entfallen. Sind Länder oder Gegenden geplant, die den Reisenden noch neu sind, lohnt ein früher Blick in Reiseführer und auf die Seiten der Tourismusbüros. Vorlieben können unterschiedlich sein, auch das muss berücksichtigt werden. Jugendliche wünschen sich andere Aktivitäten als Kinder oder Erwachsene. Ruhesuchende sind nahe der Aprés-Skibar selten glücklich. Die kurzen Tage des skandinavischen Winters und die dort herrschenden Minus-Temperaturen beeinflussen Mensch und Material.

  • Wie? Die Ausstattung des Campers ist vorhanden, nun gilt es die Sommergewohnheiten auf Wintertauglichkeit zu prüfen. Eine zusätzliche Decke, die Lieblingsteekanne und ein gutes Buch versprechen ein kuscheliges Wintercamping-Erlebnis, wenn es draußen schneit. Während der Sprung zum Sanitärgebäude bei 25 Grad eine willkommene Abwechslung sein mag, wird der Gang im Winter möglicherweise zur frostigen Schlitterpartie. Da ist eine eigene Nasszelle – und mag sie noch so klein sein – ein Wellnesstempel mit kurzen Wegen.

  • Was? Was ist vor Ort geplant. Muss Equipment, zum Beispiel Ski, Schlitten oder Schneeschuhe, von zu Hause mitgenommen oder kann es am Ziel ausgeliehen werden? Spaziergänge bedeuten weniger Aufwand und Planung als eine Kulturreise oder ein Skiurlaub. Die Wünsche und Erwartungshaltungen der Mitreisenden im Vorfeld zu eruieren und Prioritäten festzulegen schafft Verständnis und Akzeptanz füreinander, für einen entspannten Aufenthalt auf wenigen Quadratmetern.

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