Das weiße Huhn auf der Karte

An den Gran-Paradiso-Nationalpark in Italien grenzt in Frankreich der Nationalpark Vanoise, der viele der hohen Berge in Savoyen umfasst. Gletscher, Steinböcke, eine große Vielfalt an Blumen, aber auch ein dichtes Netz an Hütten und wunderschöne Dörfer machen den Park aus.

TEXT: ANDREA STRAUSS / BILDER: ANDREAS STRAUSS

Da ist ein Huhn. Es blickt ins Flachland hinaus und streckt sein Hinterteil Richtung Italien. Sonderlich gut ist es nicht getroffen. Aber es ist erkennbar. Das Vanoise-Huhn sieht man sofort auf der Landkarte, so wie den italienischen Stiefel und den springenden skandinavischen Tiger. Der Kopf des Huhns wird gebildet durch die Isère, die zwei große Flusskurven macht und Flügel und Kopfoberseite bildet, und den Arc, der am Schnabel in die Isère mündet und von der Hühnerbrust heraufkommt. Beide Flüsse haben auf ihrem Weg weite Täler geschaffen, die in Frankreich einen renommierten Namen haben, wenn es um Bergsport oder kulinarische Genüsse geht. Der Arc steht für die Talschaft Maurienne und die Isère hat die Tarentaise geformt.

Würde man das Huhn aus großer Höhe betrachten, dann könnte man erkennen, dass es von weißer Farbe ist oder zumindest große weiße Flecken hat. Der zentrale Teil der Gebirgsgruppe Vanoise ist Nationalpark und im Nationalpark wiederum ist rund ein Zehntel der Fläche vergletschert. Die Gipfel sind zwar nicht mehr so hoch wie in der nördlich angrenzenden Mont-Blanc-Gruppe, erreichen aber mit La Grande Casse (3.855 Meter) und Mont Pourri (3.779 Meter) immer noch beachtliche Höhen.

Diese weitläufige Vergletscherung war einer der Gründe, hier 1963 den ersten französischen Nationalpark einzurichten. Der zweite Grund hat mit dem Hinterteil des Vanoise-Huhns zu tun und mit dem Ursprung des Département de la Savoie, in dem die Vanoise liegt.

GEHÖRNTE GRENZGÄNGER
Die Spitzen der Schwanzfedern enden dort, wo Italien beginnt. Hier liegt – jenseits der Grenze – der Nationalpark Gran Paradiso, den man in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts eingerichtet hat zum Schutz der nur noch dort lebenden Steinböcke. Auf italienischer Seite nahm der Bestand allmählich wieder zu, und man kann vermuten, dass ein paar wenige Tiere auch in die für sie passenden Lebensräume außerhalb des Nationalparks Gran Paradiso wanderten. Die Vanoise gehörte gewiss dazu.

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